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Er hat Schulden gemacht, mit ungedeckten Wechseln bezahlt, am Ende sogar den Familienschmuck versetzt: dieser Sohn war nicht mehr tragbar. Erik Pringsheim, der älteste Spross von Alfred und Hedwig Pringsheim, wurde vom Vater 1905 nach Argentinien verbannt. Doch seine Mutter ließ das Schicksal des Lieblingssohnes nicht ruhen. Zwei Jahre später reiste sie zu ihm und erlebte eine für sie neue, fremde Welt. Sie lernte Buenos Aires kennen, fuhr zusammen mit Erik über die Anden nach Chile und besuchte deutsche Auswanderer im Landesinneren von Argentinien. Inge und Walter Jens erzählen die spannende…mehr

Produktbeschreibung
Er hat Schulden gemacht, mit ungedeckten Wechseln bezahlt, am Ende sogar den Familienschmuck versetzt: dieser Sohn war nicht mehr tragbar. Erik Pringsheim, der älteste Spross von Alfred und Hedwig Pringsheim, wurde vom Vater 1905 nach Argentinien verbannt. Doch seine Mutter ließ das Schicksal des Lieblingssohnes nicht ruhen. Zwei Jahre später reiste sie zu ihm und erlebte eine für sie neue, fremde Welt. Sie lernte Buenos Aires kennen, fuhr zusammen mit Erik über die Anden nach Chile und besuchte deutsche Auswanderer im Landesinneren von Argentinien. Inge und Walter Jens erzählen die spannende Geschichte dieser ungewöhnlichen Reise. Sie folgen akribisch den Spuren von Thomas Manns Schwiegermutter und denen ihres Sohnes Erik, der schließlich im Jahre 1909 unter mysteriösen Umständen zu Tode kam. Hedwig Pringsheim hielt ihre Erlebnisse und Erfahrungen in einem Reisetagebuch fest, das im vorliegenden Buch erstmals vollständig veröffentlicht wird. Die Chronistin schildert in ihrem Diarium großartige Natureindrücke, unerhörte Strapazen und zahlreiche Begegnungen mit interessanten Menschen. Sie schreibt in einem unverwechselbaren, lebendigen Stil, der durch selbstbewussten Witz und scharfsinnige Urteile besticht.
Autorenporträt
Jens, WalterWalter Jens, geboren 1923 in Hamburg, Studium der Klassischen Philologie und Germanistik in Hamburg und Freiburg/Br. Promotion 1944 mit einer Arbeit zur Sophokleischen Tragödie; 1949 Habilitation, von 1962 bis 1989 Inhaber eines Lehrstuhls für Klassische Philologie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen. Von 1989 bis 1997 Präsident der Akademie der Künste zu Berlin. Verfasser von zahlreichen belletristischen, wissenschaftlichen und essayistischen Büchern (darunter zuerst "Nein. Die Welt der Angeklagten" 1950, "Der Mann, der nicht alt werden wollte", 1955), Hör- und Fernsehspielen sowie Essays und Fernsehkritiken unter dem Pseudonym Momos; außerdem Übersetzer der Evangelien und des Römerbriefes. Walter Jens war seit 1951 verheiratet mit Inge Jens, geb. Puttfarcken. Als "Grenzgängern zwischen Macht und Geist" wurde beiden 1988 der Theodor-Heuss-Preis mit der Begründung verliehen: "Gemeinsam geben Inge und Walter Jens sowohl durch ihr schriftstellerisches Werk wie durch ihr

persönliches Engagement immer wieder ermutigende Beispiele für Zivilcourage und persönliche Verantwortungsbereitschaft."Walter Jens starb am 9. Juni 2013 in Tübingen.

Jens, IngeInge Jens, geboren 1927 in Hamburg. Studium der Germanistik, Anglistik und Pädagogik, Promotion 1953. Herausgeberin der Tagebücher Thomas Manns, Mitarbeit an zahlreichen weiteren kulturhistorischen Projekten. Zusammen mit ihrem Mann Walter Jens schrieb sie die Bestseller «Frau Thomas Mann» (2003) und «Katias Mutter» (2005). 2009 erschienen ihre «Unvollständigen Erinnerungen» und wurden ebenfalls ein Bestseller. Inge Jens starb am 23. Dezember 2021 in Tübingen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Äußerst wohlwollend nimmt sich Thomas Meissner dieses von Inge und Walter Jens herausgegebenen Bandes über Hedwig Pringsheims "Suche nach dem verlorenen Sohn" an. Das argentinische Reisejournal der Schwiegermutter Thomas Manns hat ihm insofern zugesetzt, als es an der Hoffnungslosigkeit, den haltlosen Sohn "zu retten", von Anbeginn keinen Zweifel lässt. Ein Grund vielleicht, warum sich Meissner bald mehr für Pringsheims "hellwache" Reise-Beobachtungen interessiert, als für die Mutter-Sohn-Geschichte. Schließlich liest man nicht alle Tage von einer Reise über die Anden per Kutsche, ein "frühes touristisches Highlight", garniert mit "pittoresken Reizen". Dem Ehepaar Jens verdankt Meissner einen beigefügten Essay, der nicht nur über die Rechercheleistung informiert, sondern den Rezensenten auf die Fährte setzt. Spuren dieses Schicksals in den Werken der Manns lassen sich durchaus finden.

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