In »Die Gefangene« nimmt Marcel, der am Ende von »Sodom und Gomorrha« beschlossen hat, Albertine zu heiraten, sie zu sich nach Hause und hält sie vor den Augen der Welt versteckt. Sehr bald stellt er jedoch fest, daß mit dieser Gefangennahme die Liebe einer Eifersucht weicht, die ihn zum eigentlichen Gefangenen macht. Anders als Swann erkennt Marcel zwar die Mechanismen dieser Eifersucht, kann sich aber nicht von ihr befreien. Statt dessen werden Sehnsüchte nach anderen Frauen wach, nach neuen Reisen. Als sein Überdruß letztlich siegt und Marcel den Entschluß faßt, Albertine zu verlassen,…mehr
In »Die Gefangene« nimmt Marcel, der am Ende von »Sodom und Gomorrha« beschlossen hat, Albertine zu heiraten, sie zu sich nach Hause und hält sie vor den Augen der Welt versteckt. Sehr bald stellt er jedoch fest, daß mit dieser Gefangennahme die Liebe einer Eifersucht weicht, die ihn zum eigentlichen Gefangenen macht. Anders als Swann erkennt Marcel zwar die Mechanismen dieser Eifersucht, kann sich aber nicht von ihr befreien. Statt dessen werden Sehnsüchte nach anderen Frauen wach, nach neuen Reisen. Als sein Überdruß letztlich siegt und Marcel den Entschluß faßt, Albertine zu verlassen, erfährt er, daß sie ihm zuvorgekommen ist, und seine vermeintliche Gleichgültigkeit wird vom Schmerz über die Trennung konterkariert.
Produktdetails
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Auf der Suche nach der verlorenen Zeit / À la recherche du temps perdu / Remembrance of Things Past 5
Originaltitel: A la recherche du temps perdu. La Prisonnière
2000.
Seitenzahl: 695
Deutsch
Abmessung: 182mm x 111mm x 25mm
Gewicht: 386g
ISBN-13: 9783518411926
ISBN-10: 3518411926
Artikelnr.: 08949628
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Autorenporträt
Proust, MarcelMarcel Proust wurde am 10. Juli 1871 in Auteuil geboren und starb am 18. November 1922 in Paris. Sein siebenbändiges Romanwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ist zu einem Mythos der Moderne geworden.Eine Asthmaerkrankung beeinträchtigte schon früh Prousts Gesundheit. Noch während des Studiums und einer kurzen Tätigkeit an der Bibliothek Mazarine widmete er sich seinen schriftstellerischen Arbeiten und einem - nur vermeintlich müßigen - Salonleben. Es erschienen Beiträge für Zeitschriften und die Übersetzungen zweier Bücher von John Ruskin. Nach dem Tod der über alles geliebten Mutter 1905, der ihn in eine tiefe Krise stürzte, machte Proust die Arbeit an seinem Roman zum einzigen Inhalt seiner Existenz. Sein hermetisch abgeschlossenes, mit Korkplatten ausgelegtes Arbeits- und Schlafzimmer ist legendär. In Swanns Welt, der erste Band von Prousts opus magnum, erschien 1913 auf Kosten des Autors im Verlag Grasset. Für den zweiten Band, Im Schatten junger Mädchenb
lüte, wurde Proust 1919 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die letzten Bände der Suche nach der verlorenen Zeit wurden nach dem Tod des Autors von seinem Bruder herausgegeben.
Rechel-Mertens, EvaEva Rechel-Mertens, geboren 1895 in Perleberg, studierte Romanistik, Germanistik und Anglistik in Berlin und Marburg. Sie war als Übersetzerin aus dem Französischen tätig, ihr Hauptwerk war Prousts À la recherche du temps perdu (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit). Eva Rechel-Mertens starb 1981 in Heidelberg.
ANHANG Nachwort Anmerkungen und Kommentar Resümee Bibliographie Namenregister
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Schwierigkeiten, Proust zu übersetzen verdeutlicht Hanno Helbling mit einer Charakterisierung Andrées, also einer der Nebenfiguren aus der "Recherche". Proust spricht einmal von "son visage gluant". Aber wie übersetzt man das : "ihr klebriges Gesicht", "ihr teigiges Gesicht"? Kommt alles nicht hin, meint Helbling. Eva Rechel-Mertens, deren einzige vollständige Übersetzung hier neu bearbeitet vorgelegt wird, schrieb "ihr aus einer wabernden Masse bestehendes Geicht", und die Neubearbeiter Luzius Keller haben daraus "ihr pappiges Gesicht" gemacht. Mit all dem ist Helbling nicht zufrieden - aber dennoch hat er viel Verständnis für die Probleme der Übersetzer. Es sei leicht, meint Helbling, über einen einzelnen Satz zu mäkeln - die Übersetzer aber hatten 4.000 Seiten zu bewältigen, von denen "Die Gefangene" ja nur einen kleinen Teil bildet. Insgesamt nennt Helbling die Neubearbeitung der Bemühugen von Rechel-Mertens "nicht zu verachten", auch wenn er bedauert, dass Proust keinen literarischen Nachdichter gefunden hat, so wie es James Joyce mit Hans Wollschläger widerfahren ist.