Vom Bodensee bis Bottrop: neue Erzählungen von Peter Stamm
Gewohnt nahbar und subtil erzählt Peter Stamm in seinen neuen Erzählungen aus dem Leben seiner Figuren. Sie suchen nach einem Neuanfang, müssen Kompromisse aushalten, stellen sich den Krisen der Gegenwart: Nach einem Unfall in der Heimat unterrichtet ein Schweizer Skilehrer in einer westdeutschen Skihalle. Eine Schauspielerin verliert sich in ihren Figuren. Und Schnee und Eis bedecken eine verlassene Stadt. Peter Stamm zeigt in »Auf ganz dünnem Eis«, wie kunstvoll und vielschichtig Geschichten auf wenigen Seiten erzählt werden können, wie eine einzelne Erzählung einen länger beschäftigt als ein umfassender Roman.
Gewohnt nahbar und subtil erzählt Peter Stamm in seinen neuen Erzählungen aus dem Leben seiner Figuren. Sie suchen nach einem Neuanfang, müssen Kompromisse aushalten, stellen sich den Krisen der Gegenwart: Nach einem Unfall in der Heimat unterrichtet ein Schweizer Skilehrer in einer westdeutschen Skihalle. Eine Schauspielerin verliert sich in ihren Figuren. Und Schnee und Eis bedecken eine verlassene Stadt. Peter Stamm zeigt in »Auf ganz dünnem Eis«, wie kunstvoll und vielschichtig Geschichten auf wenigen Seiten erzählt werden können, wie eine einzelne Erzählung einen länger beschäftigt als ein umfassender Roman.
Peter Stamm bleibt sich und seinen Themen treu, stellt Rezensentin Shirin Sojitrawalla bei der Lektüre seines neuen Erzählungsbandes fest: Einsame Menschen, die die Sehnsucht nach einem anderen Leben zu mancherlei seltsamen Verhalten führt. Nicht alle der Geschichten findet sie gelungen, aber dort, wo sie aufgehen, entfaltet sich "Endzeitstimmung", die Tristesse einer Schauspielerin, die mit seltsamen Rollenspielen ihren Mann betrügt, oder die Enttäuschung einer anderen Frau, deren Friedenstruppe im Kosovo scheitert. Insgesamt sind die Geschichten durch die Ich-Perspektive und das Präsens, in dem sie verfasst sind, sehr gegenwärtig und nahe, resümiert die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Peter Stamm ist für Rezensentin Meike Feßmann ein "Meister lautloser Nebensächlichkeiten", das merkt sie auch in seinem neuen Erzählungsband, der neun Geschichten vereint, in denen das Handy als "verbales Distanzmedium" immer wieder eine wichtige Rolle spielt. Seine Figuren mäandern zwischen Nähe und Abstand: Etwa der Skilehrer, der in der Schweiz womöglich einen Unfall verursacht hat und jetzt in einer Skihalle im Ruhrgebiet unterrichtet, wie Feßmann schildert. Auch in der Geschichte um einen jungen Mann, der sich einer Art Survival-Training für eine fiktive Marsmission unterzieht, erkennt die Kritikerin, wie wichtig die Themen Einsamkeit und Ablösung für das Werk Stamms sind. Eine überzeugende Zusammenstellung, schließt sie.
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Neue Erzählungen vom Meister der kurzen Form. Focus 20251114







