"Auf Kipp" ist ein autofiktionaler Roman, der die Protagonistin Nora und ihre Beziehung zu Jonas ins Zentrum rückt. So sehr die beiden einander verbunden sind, ein unbestimmtes Gefühl, ein Zuviel steht dem normalen Gang der Dinge im Weg. Auf Nächte ohne Schlaf folgen Arztbesuche, das Vorstellen in der Notaufnahme nach wiederholten Panikattacken und andere, stets vergebliche Versuche, das seelische Gleichgewicht wiederzugewinnen. Größter Halt und gleichzeitig Grund ihrer Verunsicherung ist Jonas, den sie zu Beginn der Erzählung auf dem Tempelhofer Feld kennengelernt hat. Er, der gelegentlich als Koch in einer Neuköllner Kneipe jobbt, hat sich verknallt in diese Nora, die durchs Leben wirbelt und deren Ausfälle zunächst als harmlose Spleens daherkommen. Doch dann münden die Orientierungslosigkeit, das Rastlose in existentieller Verzweiflung. Dabei ist es immer wieder ein ganz spezieller Humor, der Nora einen Weg raus aus ihrer Lage weist. Trotzdem gerät sie in einen verrückten Zustand, den Ärzt_innen "psychotisch" nennen. Der_die Lesende ist eingeladen, sich der ganz eigenen Erfahrungswelt von Nora zu nähern und das fernab von Diagnoseschubladen.
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