Der Wunsch, die Umwelt zu bewahren, steht am Anfang eines jeden Nationalparks. Ausgehend vom polnischen Bialowieza-Park wird acht von ihnen ein Besuch abgestattet - eine Reise über die Kontinente beginnt.Dabei folgen wir dem Wisent Kuba und dem Eichhornchen Ula zu sieben Parks von Peru über China, Namibia, Gronland, Indonesien, Neuseeland und Wyoming.Eine ungeheure Themenvielfalt zeigt Blattschneiderameisen und Komodowarane, erklart Polarnacht und Permafrost, spricht die Erosion und das Uberleben in der Wüste an.Zusammengehalten wird das Buch durch eine Comicgeschichte, die auch WenigleserInnen bei der Stange halt. So ist dem polnischen Grafikerpaar nach »Alle Welt. Das Landkartenbuch« und »Unter der Erde/Tief im Wasser« wieder ein beeindruckendes Buch im Großformat gelungen, mit dem sie auf ihrer Suche nach der optimalen Darbietungsform von Kindersachbüchern noch ein Stück weiter vorangekommen sind.Und nicht nur das: Zum ersten Mal gibt es ergänzend zu einem ihrer Bücher einen kurzen Animationsfilm:Darin erfahren Kuba und Ula, wie ein natürlicher Waldbrand entstehen kann und was dieser für Tiere und Pflanzen bedeutet. https://youtu.be/r5Z4hoke8MY
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Jochen Temsch empfiehlt Aleksandra Mizielińskas und Daniel Mizielińskis Mischung aus Comic und Lehrbuch über die Geheimnisse der Natur. Über die Reise eines Wisents und eines Eichhörnchens durch diverse Nationalparks und die nahtlose Integrierung von Wissenstafeln vermittle das Autoren- und Zeichnerpaar auf "vergnügliche wie opulente" Weise Wissen über die Natur und den menschlichen Einfluss. Dass es dabei (wie mit der Messung von Kohlenstoffteilchen im Auge von Grönlandhaien) teilweise sehr speziell werde, kann der Rezensent angesichts der "grenzenlosen Neugier" da gerne verzeihen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Es beginnt mit einem großen Gewimmel im Bialowieza-Nationalpark in Polen, in dem sich Elch und Luchs, Wolf und Kauz, Dachs und Specht und zahllose weitere Tiere herumtreiben, und aus dem Eichhorn Ula, Wisent Kuba und Täuberich Philipp zu einer Weltreise in sieben weitere Nationalparks aufbrechen. Ihr Weg führt sie zum Yellowstone-Park und weiter über Peru bis Fjordland in Neuseeland. Wie eine Taube ein Ticket bucht und ein Großrind in einen Flugzeugsessel passt, sind zwei der wenigen ungeklärten Geheimnisse. Auf fast alle anderen Fragen, das große Reich der Natur betreffend, erhalten die drei Reisenden von tierischen Führern der Region ausführlich Antwort. Deshalb ist dieses Buch, das zu Beginn so herrlich zum Vorlesen und Bilder-Entwimmeln mit kleinen Kindern einlädt, doch eher für größere geeignet, die etwas mit Ökologie, Lebenszyklen, Vulkantätigkeiten, den Überlebensstrategien der Welwitschia-Pflanze und der Altersermittlung von Grönlandhaien durch Kohlenstoffanalyse anfangen können. Und für solche, die Ironie verstehen. "Ach Gottchen, der nächste weise Ureinwohner", stöhnt der genervte Täuberich über den dozierenden kleinen roten Panda, der Wesentliches über Bambus zu sagen hat. Es geht vom Hölzchen aufs Stöckchen, und jeder Erwachsene darf unbeschämt erfahren, wie wenig auch er über die Vogelwelt Neuseelands oder die unterirdischen Pilzzuchtanlagen der Blattschneideameise weiß.
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"Auf nach Yellowstone! Was Nationalparks über die Natur verraten" von Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski. Moritz Verlag, Frankfurt 2020. 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 29 Euro.
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