Plagiatsfälle bei Politiker:innen und Intellektuellen, Studierende, die nicht mehr richtig zitieren können oder sich gleich die ganze Abschlussarbeit schreiben lassen, Ideenausbeutung durch Gutachter:innen und Hochschulkorruption in Form fragwürdiger Besetzungspolitik. Geht es in der Wissenschaft noch vor allem um Erkenntnisgewinn und Inhalte? Oder streben Student:innen primär nach dem möglichst schnellen Titelerwerb und Wissenschaftler:innen zuerst nach Macht und Privilegien? Stefan Weber schildert nicht nur die spektakulärsten von ihm aufgedeckten Plagiatsfälle, er sucht die Ursachen für die Bildungsmisere ebenso wie mögliche Auswege. Ein geistreiches und punktgenaues Plädoyer für eine andere, bessere Universität und Wissenschaft.
»Dies ist nicht nur ein Buch über das Plagiatsunwesen und sonstige Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis, sondern auch ein Appell für eine tiefgreifende Reform der Universitäten, die ein zentraler Pfeiler unserer demokratischen Gesellschaft sind. Die Forderung nach mehr Rechtsstaatlichkeit betrifft auch die Hochschulen.« (Peter Hilpold, Professor an der Universität Innsbruck)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Uwe Ebbinghaus muss schon eine Menge Egozentrik, gekränkte Eitelkeit und persönliche Vergeltungswut abziehen von der Streitschrift des österreichischen Plagiatsjägers Stefan Weber über unwissenschaftliche Praktiken an deutschsprachigen Hochschulen. Nur so gelangt er zu einem "wahren Kern", der die "Massifizierung" und Ökonomisierung der Forschung zu Recht anprangert, wie Ebbinghaus einräumt. Webers Lösungsvorschläge (u.a. kürzere Abschlussarbeiten, bessere Propädeutik) findet der Rezensent redundant, doch vernünftig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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