"Wörter, durch und durch eigenständige lebendige Wesen, sind die Akteure der folgenden Szenen. Sobald Wörter von außen kommen, entsteht eine Wand. Auf dem Plan bleiben nur die Wörter, die im Stande sind, die Gäste angemessen zu empfangen. Alle anderen ziehen sich zurück und werden sicherheitshalber hinter die Trennwand verbannt. Aber diese Wand ist transparent, die Ausgesperrten können hindurchschauen und beobachten. Hin und wieder packt sie die Lust, bei dem, was sie sehen, einzugreifen, sie halten es nicht mehr aus, sie rufen ... Aufmachen." (Nathalie Sarraute, "Aufmachen")
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Am Schluß seiner Kritik lobt Hans-Jürgern Heinrichs die Übersetzerin Erika Tophoven, die "aus einer langen und tiefen Vertrautheit" mit Nathalie Sarrautes Werk bei diesem letzen Roman der 1999 Jahr verstorbenen Autorin "eine dem Original adäquate Übersetzung sprachanalytisch erarbeitet" habe. Im übrigen durchstreift Heinrichs noch einmal das literarische Werk Sarrautes seit 1939, um schließlich in "Aufmachen" den zu Ende geführten "Kampf der Wörter mit den Empfindungen" zu sehen, der ihr literarisches Schaffen bestimmte. Fünfzehn Kapitel wie Séancen, Rituale, Exercitien, die "den Faden des inneren Murmelns" fortspinnen. Hier nun gehen die Wörter schließlich als Souveräne aus dem Kampf hervor.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Dieses Fest der Wörter und der Intelligenz - worauf ist es zurückzuführen? Auf die Jugendlichkeit einer Schriftstellerin von nahezu 100 Jahren ... Ein Vergnügen. Aufmachen und lesen."(L'Express)
"Literatur entwickelt sich wie Malerei und Musik. Mir geht es um winzige Augenblicke und innere Empfindungen, für die ich Rhythmen und Bilder suche."(Nathalie Sarraute)
"Die Malerin des Unsichtbaren"(Der Tagesspiegel)
"Ich beschreibe, ich versuche eine Empfindung durch die Sprache zu konkretisieren; ich versuche nicht, die Empfindung zu erklären, sondern sie fühlen zu lassen. Das ist etwas völlig anderes. Man versteht, weil man empfindet."(Nathalie Sarraute)
"Sie wollte wie der Maler Ernst Klee, den sie oft zitierte, das Unbekannte und Unsichtbare einfangen, sie wollte, ähnlich wie die abstrakte Malerei die bildende Kunst revolutioniert hatte, die Literatur radikal verändern ... Nathalie Sarraute hat ein zentrales Kapitel moderner Literaturgeschichte geschrieben. Sie hat, so müsste ma n genauer sagen, das Wesentliche beschrieben. Eine "fixe Idee", wie sie selbst immer wieder betonte, für die sie lebte. Bis zum Schluss. Denn ein Leben, ohne zu schreiben, war für sie unvorstellbar."(Martina Meister, Frankfurter Rundschau)
"Unerhörte Sätze, die langsam Sonden in die Klischees der Sprache und in Denkgewohnheiten eindringen lassen. Dies macht den einzigartigen Ton der Nathalie Sarraute aus: Ihre Texte reißen jede denkbare Sicherheit auf. Die Unfähigkeit zu sprechen sorgt dafür, dass alles bodenlos wird. Doch die Konstanz der Erinnerung darf sich in Kindheit endlich, vorübergehend, einen Weg bahnen." (Werner Spies, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Literatur entwickelt sich wie Malerei und Musik. Mir geht es um winzige Augenblicke und innere Empfindungen, für die ich Rhythmen und Bilder suche."(Nathalie Sarraute)
"Die Malerin des Unsichtbaren"(Der Tagesspiegel)
"Ich beschreibe, ich versuche eine Empfindung durch die Sprache zu konkretisieren; ich versuche nicht, die Empfindung zu erklären, sondern sie fühlen zu lassen. Das ist etwas völlig anderes. Man versteht, weil man empfindet."(Nathalie Sarraute)
"Sie wollte wie der Maler Ernst Klee, den sie oft zitierte, das Unbekannte und Unsichtbare einfangen, sie wollte, ähnlich wie die abstrakte Malerei die bildende Kunst revolutioniert hatte, die Literatur radikal verändern ... Nathalie Sarraute hat ein zentrales Kapitel moderner Literaturgeschichte geschrieben. Sie hat, so müsste ma n genauer sagen, das Wesentliche beschrieben. Eine "fixe Idee", wie sie selbst immer wieder betonte, für die sie lebte. Bis zum Schluss. Denn ein Leben, ohne zu schreiben, war für sie unvorstellbar."(Martina Meister, Frankfurter Rundschau)
"Unerhörte Sätze, die langsam Sonden in die Klischees der Sprache und in Denkgewohnheiten eindringen lassen. Dies macht den einzigartigen Ton der Nathalie Sarraute aus: Ihre Texte reißen jede denkbare Sicherheit auf. Die Unfähigkeit zu sprechen sorgt dafür, dass alles bodenlos wird. Doch die Konstanz der Erinnerung darf sich in Kindheit endlich, vorübergehend, einen Weg bahnen." (Werner Spies, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
