Wer ist dieses Mädchen, das Tag für Tag am Strand sitzt, die anderen beobachtet, niemals spricht, niemals lacht? Keiner weiß, was sie denkt, keiner ahnt ihr schreckliches Geheimnis, das sie niemandem anvertrauen kann. Denn Margaret wird von ihrem Vater grausam misshandelt. In ihrer Fantasie erträumt sie sich eine Welt, in der sie geliebt wird, in der keiner sie verletzt. Sie wartet auf ihren Engel, der sie aus der Hölle rettet. Mit ruhiger, poetischer Sprache erzählt dieser eindringliche Roman eine Geschichte von Einsamkeit, Gewalt und Hoffnung.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Als "stille poetische Sensation" bezeichnet Christine Knödler den Roman von James Howe, der von einem verstummten 13-jährigen Mädchen berichtet, das alles genau beobachtet, was um es herum passiert und das, was es sieht, fortspinnt. Es sind Momentaufnahmen am Strand, so Knödler, die im Kopf des Mädchens als eigene Geschichten Form annehmen. Das Mädchen sieht in den anderen Menschen Rettungsanker, Schutzengel, verkleidete Könige und Prinzen, die es aus seinem Kerker befreien könnten. Wie es der Autor schafft, lobt Knödler, sich langsam dem Kern der Sache, dem Unaussprechlichen zu nähern und dabei Veränderung, Befreiung und Bewältigung zu bewirken, sei höchst lesenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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