Von Beate Maly habe ich schon einige Romane mit Begeisterung gelesen. ,, Aurelia und die Jagd nach dem Glück " ist mein erster Krimi von ihr. Und auch hier bin ich absolut begeistert, die nächsten Bücher von ihr stehen schon auf meiner Wunschliste.
Auch wenn ,, Aurelia und die Jagd nach dem
Glück " der dritte Band der Reihe ist, konnte ich ihn problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Sehr…mehrVon Beate Maly habe ich schon einige Romane mit Begeisterung gelesen. ,, Aurelia und die Jagd nach dem Glück " ist mein erster Krimi von ihr. Und auch hier bin ich absolut begeistert, die nächsten Bücher von ihr stehen schon auf meiner Wunschliste.
Auch wenn ,, Aurelia und die Jagd nach dem Glück " der dritte Band der Reihe ist, konnte ich ihn problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Sehr schnell ist man mit den sympathischen Protagonisten vertraut. Grafentochter Aurelia von Kolowitz und Polizeioberinspektor Janek Pokorny sind sich schon durch die vorherigen gemeinsam gelösten Fälle bekannt. Beide verspüren eine gewisse Anziehung, obwohl ihnen genauestens bewusst ist, daß aufgrund ihrer unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellung eine Beziehung oder gar eine Ehe undankbar wäre. Beate Maly entführt den Leser ins historische Wien. Es ist Januar 1872 und die Faschingszeit wird mit auch auf Bällen ausgiebig gefeiert. Da es nun endlich Zeit wird, daß die fast 30jährige Aurelia heiratet, hat ihr Vater einen passenden Heiratskandidaten für sie ausgesucht. Doch Aurelia hat nicht vor, zu heiraten und sich den Anordnungen eines Mannes zu unterwerfen. Dafür liebt sie ihre Freiheit zu sehr und auch das Zeichnen von Karikaturen, die unter einem Pseudonym bei der Zeitung veröffentlicht werden.
Als der ,, Wiener Lottokönig " Freiherr Johann Carl von Sothen vor seinem Schloss im Cobenzl erschossen wird, soll Janek Pokorny den Täter ermitteln. Feinde hatte er zur Genüge, hat er doch durch seine Lotterie und dubiose Gewinnversprechen , die nie in Erfüllung gingen, zahlreiche Menschen um Hab und Gut gebracht. Nur er wurde immer reicher. Sehr zur Freude seiner Frau, die ihm in Habgier allerdings in nichts nachstand. Zufällige Begegnungen und Gespräche auf Veranstaltungen bringen Aurelia mit dem Fall in Berührung. Vom da an, ist ihr Spürsinn geweckt und zusammen mit Janek wird nach dem Täter und Motiv des Mörders gesucht. Eine sehr spannende und fesselnde Ermittlung, mit Erkenntnissen , die mich überrascht und auch entsetzt haben.
Der äußerst flüssige und bildhafte Schreibstil lässt die Seiten nur so fliegen. Die Beschreibungen des historischen Wiens sind wunderbar detailliert, ich bin mit Aurelia und Janek durch die Straßen gegangen, habe im Café ein Haferl genossen und bin bei Schnee und Kälte mit dem Fiaker gefahren. Die Personen sind ausgezeichnet realistisch und ( die meisten) auf Anhieb sympathisch dargestellt. In meinen Ohren höre ich die Wiener Mundart, die ich einfach wunderbar finde. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind hervorragend authentisch beschrieben und auch wie sehr Aurelia mit den zu wenigen Rechten der Frauen hadert ist beeindruckend. Das Persönliche kommt im Roman bei den kriminalistischen Ermittlungen nicht zu kurz. Die Gedanken und Gefühle der Personen sind nachvollziehbar und für jedes kleine bißchen Glück freut man sich mit ihren. Bis zum Schluss habe ich mitgefiebert, mitgerätselt, wer und was für diesen Mord verantwortlich ist. Ich konnte das Buch erst aua der Hand legen, als die letzte Seite beendet war.
Ich hoffe auf weitere Fälle für Aurelia und Janek. Schon jetzt bin ich ganz gespannt, ob es vielleicht ein persönliches Glück für die Beiden geben wird.
Von ganzem Herzen eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Liebhaber historischer Krimis mit sympathischen Charakteren und spannenden Fällen, geschickt verknüpft mit den gesellschaftlichen Gepflogenheiten, Rechten und Pflichten jener Zeit