Ein Mann zieht klagend um die Stadt, auf der Suche nach seinem toten Sohn. Viele schließen sich ihm an, stimmen in seine Trauer ein, weil auch sie ein Kind verloren haben. Zusammen bilden sie einen vielstimmigen Chor, der all die Fragen stellt, die jeden beim Tod eines Angehörigen bewegen: Wo ist der Verstorbene jetzt? Was bin ich ihm schuldig geblieben? Werde ich ihn je wiedersehen? Bis die Trauernden erkennen, "dass Leben in seiner ganzen Fülle nur dort, an dieser Grenzlinie besteht". Einige Jahre nach dem Tod seines Sohns im Libanonkrieg legt einer der berühmtesten Autoren aus Israel sein bisher persönlichstes Buch vor - Totenklage und Hymnus auf das Leben zugleich.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dieses Buch muss als Nachtrag zu David Grossmans vorigem Roman "Eine Frau flieht eine Nachricht" verstanden werden, erklärt Rezensentin Natascha Freundel, noch immer erschüttert von der tragischen Koinzidenz: In jenem Roman erzählte der israelische Schriftsteller von einer Frau, die Mitteilung entkommen will, dass ihr Sohn gefallen ist. Während Grossman dies schrieb, fiel sein eigener Sohn. Nun stimmt er also die Totenklage für seinen eigenen Sohn an, indem er einen ganzen Chor trauernder Eltern eine Stimme verleiht. Zwar droht in den Augen der Rezensentin, diese "mit Pathos aufgeladene Symbolik" durchaus in den Kitsch abzugleiten, doch möchte sie dies dem Autor nicht übelnehmen: "Wer kennt die richtigen Worte für den Tod des eigenen Kindes?"
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Die Bücher David Grossmans, so unterschiedlich sie sind, machen begreiflich, was es bedeutet, in Israel seine Heimat zu haben, und wie allgegenwärtig dort Verlust und Trauer sind." Claudia Voigt, Der Spiegel, 28.01.13 "Der Zusammenhang zwischen Grossmans Tragödie und diesem Buch ist so ungeheuerlich, dass der Außenstehende kaum mehr als seinen Umriss wahrnehmen kann. Kein Kommentar wird solchem Unglück gerecht. Nur David Grossman selbst darf ihm noch etwas hinzufügen." Jakob Hessing, Die Welt, 09.02.13 "Jeder, der nach dem Tod eines geliebten Menschen dessen Stimme noch einmal gehört hat, wird Grossman für dieses Buch dankbar sein." Natascha Freundel, Frankfurter Rundschau, 28.01.13 "Die Welt dieses Werks ist eine Zwischenwelt, ein bisschen Märchenreich, ein bisschen Mittelalter, ein ortloser Raum, mythisch und dunkel." Uwe Stolzmann, Neue Zürcher Zeitung, 20.06.2013 "In 'Aus der Zeit fallen' hat der israelische Autor den Schicksalsschlag auf atemberaubende Weise verarbeitet. Das Buch ist Totenklage trauernder Eltern, vielstimmiges Oratorium und Hymne an das Leben zugleich." Valeria Heintges, Focus, 26.01.13 "Grossmans Buch ist ein ergreifende, erschütternde Trauer-Arbeit." Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine, 28.01.13 "'Aus der Zeit fallen' ist ein berührend wahres Buch vom Schock der Todesnachricht über den schmerzhaften Prozess, sie zu begreifen und sie als Teil des Lebens anzuerkennen." Elke Schröder, Neue Osnabrücker Zeitung, 30.01.13 "'Aus der Zeit fallen' ist kein Buch über den Tod, sondern ein vielstimmiges, wahrhaftiges und poetisches Werk über die Trauer, und die ist den Lebenden vorbehalten." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.02.13 "Ein bewegendes Buch über die Willkür des Todes." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.01.13 "Jeder, der nach dem Tod eines geliebten Menschen dessen Stimme noch einmal gehört hat, wird Grossman für dieses Buch dankbar sein." Natscha Freundel, Frankfurter Rundschau, 28.01.13







