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Karl Kraus persönlich in über 300 bekannten und unbekannten Zeugnissen.Im Grunde sei der Schriftsteller Karl Kraus (1874-1936) eine gesellige Natur gewesen, erzählen diejenigen, die ihm nahestanden, und er wird mit der Einsicht zitiert: »Wenn man mit Menschen lachen kann, ist Sympathie und Übereinstimmung gegeben.« - Karl Kraus in neuer Sicht? Es sind jedenfalls keine gesprochenen »Fackel«-Texte, von denen die Schulfreunde, die frühen Mitarbeiter, die Teilnehmer an den geselligen nächtlichen Kaffeehaus-Runden aus dem unmittelbaren Umgang berichten. Auch die Verleger, die Anwälte, Musiker und…mehr

Produktbeschreibung
Karl Kraus persönlich in über 300 bekannten und unbekannten Zeugnissen.Im Grunde sei der Schriftsteller Karl Kraus (1874-1936) eine gesellige Natur gewesen, erzählen diejenigen, die ihm nahestanden, und er wird mit der Einsicht zitiert: »Wenn man mit Menschen lachen kann, ist Sympathie und Übereinstimmung gegeben.« - Karl Kraus in neuer Sicht? Es sind jedenfalls keine gesprochenen »Fackel«-Texte, von denen die Schulfreunde, die frühen Mitarbeiter, die Teilnehmer an den geselligen nächtlichen Kaffeehaus-Runden aus dem unmittelbaren Umgang berichten. Auch die Verleger, die Anwälte, Musiker und Schauspieler, mit denen ihn die Arbeit am Schreibtisch und auf dem Podium zusammenführte, schildern erstaunliche Facetten des gefürchteten Satirikers. Da ist viel Komik im Spiel, eine unwiderstehliche Begabung zur Nachahmung von Menschen und Verhältnissen. Gerühmt werden sein Takt, seine Noblesse. Er schöpft die Gedanken aus der Sprache und findet nur auf dem Podium das Leben schön. Weit mehrals 300 gedruckte und unveröffentlichte Quellentexte von Benjamin bis Wittgenstein, von Altenberg, Berg und Brecht über Schönberg bis Viertel wurden hier erschlossen, darunter auch die Bruchstücke zu einer Biographie, die Heinrich Fischer 1936 schreiben sollte, sowie der bewegende Bericht von Helene Kann über das Sterben von Karl Kraus.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Friedrich Pfäfflin, geb. 1935, hat nach zwanzigjähriger Tätigkeit als Verlagsbuchhändler ein Vierteljahrhundert die Museumsabteilung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach geleitet. In den Jahren 1968 bis 1973 erschien der von ihm initiierte, von Heinrich Fischer herausgegebene Reprint der »Fackel« von Karl Kraus in über 35.000 Exemplaren. Veröffentlichungen u. a.: Karl Kraus: Briefe an Sidonie Nádhern? von Borutin 1913-1936 (Hg., 2005); Aus großer Nähe. Karl Kraus in Berichten von Weggefährten und Widersachern (Hg., 2008); Das Werk der Photographin Charlotte Joel (Hg., 2019); Karl Kraus und Georg Jahoda (Hg., 2023).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit hohem Lob bedenkt Jens Malte Fischer diesen von Friedrich Pfäfflin herausgegebenen Band mit Texten über Karl Kraus. Er schätzt die Edition der teils bislang unveröffentlichten Berichte von rund 120 Zeugen wie Canetti, Brecht, Werfel, Kerr, Helene Kann und vielen mehr als ebenso beispielhaft wie klug. Überzeugend scheint ihm die Mischform von chronologischer und thematischer Anordnung der Berichte. Neben Bekanntem über Kraus findet er darin auch viel "Entlegenes und Neues". Sie vermitteln für ihn ein lebendiges Bild der öffentlichen wie privaten Person von Kraus und zeigen dabei eben nicht nur den gehassten und geliebten sprachmächtigen Polemiker und Satiriker, sondern auch den mitfühlenden, liebenswürdigen, herzlichen Freund, der Kraus auch sein konnte. Besonders berührt hat Fischer der Text von Helene Kann, die Kraus' letzte Monate und Wochen beschreibt.

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