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Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts: Lothar Bremer, Lehrer an einem Gymnasium in Hürth bei Köln, steckt fest in seinem Leben: Die Arbeit zermürbt ihn, seine Ehe zeigt Abnutzungserscheinungen, die Tochter scheint unerreichbar. Lothar will ausbrechen, unternimmt Streifzüge durch Köln, reist nach Holland ins Ferienhaus eines Freundes, geht intellektuellen Projekten nach, sucht Affären. Sehnsucht, Lebenslust und Enttäuschungen liegen dabei eng beieinander - erfährt er nur im Scheitern sich selbst? Wie viel Freiheit ist denn eigentlich nötig in unserem Leben - und wie viel ist…mehr

Produktbeschreibung
Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts: Lothar Bremer, Lehrer an einem Gymnasium in Hürth bei Köln, steckt fest in seinem Leben: Die Arbeit zermürbt ihn, seine Ehe zeigt Abnutzungserscheinungen, die Tochter scheint unerreichbar. Lothar will ausbrechen, unternimmt Streifzüge durch Köln, reist nach Holland ins Ferienhaus eines Freundes, geht intellektuellen Projekten nach, sucht Affären. Sehnsucht, Lebenslust und Enttäuschungen liegen dabei eng beieinander - erfährt er nur im Scheitern sich selbst? Wie viel Freiheit ist denn eigentlich nötig in unserem Leben - und wie viel ist möglich?
»Ausblicke vom Fesselballon« ist das Buch, an dem Dieter Kühn noch bis wenige Tage vor seinem Tod im Juli 2015 gearbeitet hat. Entstanden ist ein lebendiges und detailscharfes Bild der frühen achtziger Jahre in Westdeutschland. Dabei erweisen sich die Themen der damaligen Zeit - Umweltzerstörung, Großdemonstrationen, neue Beziehungsmodelle oder die Veränderung der Arbeitswelt - als verblüffend aktuell.
Autorenporträt
Dieter Kühn, geboren 1935 in Köln, starb 2015 in Brühl. Für seine Biographien, Romane, Erzählungen, Hörspiele und hoch gerühmten Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen (das ¿Mittelalter-Quartett¿) erhielt er den Hermann-Hesse-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und zuletzt die Carl-Zuckmayer-Medaille. Zu seinen Werken gehören große Biographien (über Clara Schumann, Maria Sibylla Merian, Gertrud Kolmar sowie sein berühmtes Buch über Oswald von Wolkenstein), Romane (¿Geheimagent Marlowe¿), historisch-biographische Studien (¿Schillers Schreibtisch in Buchenwald¿) und Erzählungsbände (¿Ich war Hitlers Schutzengel¿). Zuletzt erschienen die beiden autobiographischen Bände ¿Das Magische Auge¿ und ¿Die siebte Woge¿ sowie sein Theaterbuch ¿Spätvorstellung¿. Literaturpreise (Auswahl): Hermann-Hesse-Preis Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste Nominiert für den Deutschen Bücherpreis 2002 Carl-Zuckmayer-Medaille 2014
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Schöner Nachruf! Rezensent Wolfgang Schneider verneigt sich vor Dieter Kühns letztem Roman und erklärt das posthum erschienene Werk zur würdigen Wiederbegegnung mit einem "starken, eigenwilligen Autor". Auch wenn die Handlung eher lose bleibt, stört das Schneider kaum. Denn zu sehr überzeugt ihn Kühns Fähigkeit, selbst das Alltägliche zum atmosphärischen Ereignis zu machen. Kühns Held ist ein in seinem drögen Alltag gefangener Lehrer, der den Ausbruch wagt, herumreist, wilde Affären hat - am Ende geht das alles nicht gut aus, verrät uns Schneider. Der Roman entfaltet einen erzählerischen Mikrokosmos der 1980er Jahre (Anti-AKW-Demos, Startbahn West, Frauenemanzipation), durchzogen von stillen Brüchen, gesellschaftlicher Reibung und einem wachen Blick für das Scheitern. Dass Kühns dokumentarischer Zugriff auch im Spätwerk noch mit sprachlicher Eleganz und scharfem Gespür für Zwischentöne zusammenspielt, beeindruckt den Rezensenten. Trotz fehlender "Zeit zum Ausbreiten" gelinge dem Autor ein stilistisch nuancierter Abschied. Schneider lobt das Buch als Einladung zur Wiederentdeckung eines Autors, der das Erzählen nie als bloße Pose verstand, sondern als feinsinniges Nachspüren von Zeit, Mensch und Moment.

© Perlentaucher Medien GmbH
Der Beobachter in Kühn bewegt sich in ruhigen, punktgenauen und sehr lyrischen Bildern, die es mehrfach zu lesen lohnt. Jan Sting Kölnische Rundschau 20250725