Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellte Paul Ehrlich, ein berühmter deutscher Hämatologe, Immunologe und Medizin-Nobelpreisträger von 1908, die biologische Theorie des horror autotoxicus auf, die Unwilligkeit des Organismus, sich selbst durch die Bildung toxischer Autoantikörper zu gefährden. Mit anderen Worten: Das Immunsystem eines Organismus konnte keine Autoimmunreaktion entwickeln. Ehrlichs Theorie sollte als weithin anerkannter Kanon im damals noch jungen Fachgebiet der Immunologie fortbestehen, obwohl seine wissenschaftlichen Zeitgenossen und spätere Biologen zahlreiche Beweise für das Gegenteil veröffentlichten. Die zerstörerische Kraft und Komplexität des menschlichen Immunsystems erfordert ausgeklügelte Mechanismen zur Regulierung seiner Aktivität. Die Frage der Unterscheidung zwischen Selbst und Nicht-Selbst und der Regulierung der Autoimmunität hat sich in der Folge als zentrales Problem der modernen Immunologie herausgestellt. Autoimmunität ist ein Zustand, bei dem strukturelle oder funktionelle Schäden durch die Wirkung immunologisch kompetenter Zellen oder Antikörper gegen normale Bestandteile des Körpers entstehen. Autoimmunerkrankungen sind definiert als Krankheiten, bei denen Immunreaktionen auf spezifische Selbstantigene zu anhaltenden Gewebeschäden beitragen.
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