Biblische Texte enthalten teilweise sehr spezielles Wissen, über das normalerweise nur sehr wenige Fachleute verfügen. Einige derartige Texte sind z.B. die genaue Kenntnis von entlegenen Regionen in Saudi-Arabien (Gen 10,26-30), das konkrete Wissen um die Wirtschaftskontakte der Phönizier (Ez 27,1-24), relativ genaue Kenntnisse der politischen Situation in ausländischen Staaten (Fremdvölkerorakel) oder historische Details, die sich in einigen Texten der Königsbücher finden. Der Autor postuliert in dieser kleinen Studie, dass in Juda und Israel das Wissen, das Diplomaten, Händler und andere Reisende besaßen, zentral von den königlichen Schreibern festgehalten wurde, um im Bedarfsfall darauf zurückgreifen zu können. Dies könnte man als legitime Geheimdiensttätigkeit bezeichnen. Beamte oder Angehörige der Eliten konnten auf dieses in jedem Staat festgehaltene Wissen zurückgreifen. Ein Vergleich mit dem ägyptischen Papyrus Anastasi I zeigt, welche Kenntnisse sich damalige Beamte im Laufe ihrer Ausbildung aneignen sollten.
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