Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts gerieten Frauenklöster und -stifte vermehrt unter Druck, da ihre kontemplativ-geistliche Lebensweise von ihrer Umwelt durch die intellektuellen, religiösen und politischen Veränderungen der Aufklärungszeit grundsätzlich in Frage gestellt wurde. Vor dem Hintergrund aufklärerischer Kritik, der josephinischen Reformen und den Auswirkungen der Französischen Revolution sowie schließlich des Reichsdeputationshauptschlusses wird in diesem Band der Frage nachgegangen, wie die geistlichen Frauen in Südwestdeutschland und den angrenzenden Regionen auf diese…mehr
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts gerieten Frauenklöster und -stifte vermehrt unter Druck, da ihre kontemplativ-geistliche Lebensweise von ihrer Umwelt durch die intellektuellen, religiösen und politischen Veränderungen der Aufklärungszeit grundsätzlich in Frage gestellt wurde. Vor dem Hintergrund aufklärerischer Kritik, der josephinischen Reformen und den Auswirkungen der Französischen Revolution sowie schließlich des Reichsdeputationshauptschlusses wird in diesem Band der Frage nachgegangen, wie die geistlichen Frauen in Südwestdeutschland und den angrenzenden Regionen auf diese verschärfte Bedrohungssituation reagierten - von gesteigerten barocken Frömmigkeitsformen bis zur Annahme aufklärerischen Gedankengutes, von dem Ausscheiden aus den Gemeinschaften bis hin zur möglichst langen Aufrechterhaltung des monastischen Lebens.
Dr. Tjark Wegner ist seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften in Tübingen, wo er 2018 mit einer Arbeit zu den Auseinandersetzungen zwischen dem Ulmer Rat und ausgewählten geistlichen Einrichtungen (1376-1531) promoviert wurde. Seine Forschungsinteressen liegen auf dem deutschen Südwesten in Mittelalter und Früher Neuzeit mit einem Fokus auf Stadt-, Ordens- und Universitätsgeschichte. Prof. Dr. Sigrid Hirbodian. Studium der Fächer Geschichte und Germanistik in Mainz. Nach einer Professur für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Trier (2006-11) ist sie seit August 2011 Direktorin des Instituts für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften in Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Geistliche Frauen im Mittelalter, ländliche Gesellschaft, Burg und Adel, Stadtgeschichte, südwestdeutsche Landesgeschichte. Sophie Froehlich studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Tübingen und arbeitete im SFB 923 "Bedrohte Ordnungen" über die Zisterzienserinnen im Heggbach und Heiligkreuztal in Aufklärung und Säkularisation. Seit 2023 ist sie stellvertretende Leiterin des Kreisarchivs Ludwigsburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der südwestdeutschen Landesgeschichte in Früher Neuzeit und Neuerer Geschichte mit besonderem Fokus auf geistlichen Frauengemeinschaften.
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