Menschen mit Behinderungen waren nie ausschließlich Objekte von Sozialpolitik, Wissenschaft und Gesellschaft. Auch in der Bundesrepublik sind sie als selbstbestimmte Akteure zu begreifen: Sie schlossen sich in Interessenorganisationen zusammen und vertraten eigene Vorstellungen von Eingliederung und Integration. In Organisationen wie den Kriegsopferverbänden der Nachkriegszeit, den Elternvereinigungen der 1960er-Jahre - wie der "Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind" - sowie der Behindertenbewegung der 1970erund 1980er-Jahre prägten sie das gesellschaftliche Bild von "Behinderung" und sozialstaatliche Maßnahmen mit.
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»Jan Stoll zeigt in seiner ambitionierten Studie [...], welche Interessen und Zielvorstellungen diverse Behindertengruppen entwickelten, wie sie sich artikulierten und welche Auswirkungen dies auf den öffentlichen Umgang mit Behinderung hatte. [...] Stolls akribische Auswertung von Archiven und Periodika der Behindertenorganisationen selbst, aber auch von Dokumenten staatlicher Akteure, Parteien und Medien macht deutlich, dass Behinderte an der Formierung von Zivilgesellschaft und gesellschaftlicher Selbstorganisation einen wichtigen Anteil hatten.« Anna Derksen, H-Soz-Kult, 20.12.2017 »Hier [ist] eine sehr solide, spannende und sehr gut strukturierte Studie entstanden, die das noch junge Forschungsgebiet der 'Disability History' durch die Betroffenenperspektive ergänzt und mit validen Ergebnissen aufwartet.« Silke Fehlmann, Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 17.10.2018 »Jan Stoll ist eine sehr gute, fundierte und zugleich fokussierte Studie auf relativem Neuland geglückt. Wer immer sich mit sozial- und geschichtswissenschaftlichen Aspekten von Behinderung im deutschsprachigen Raum befasst, sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, sie zu lesen, um nicht zu sagen: 'wird in Zukunft an ihr nicht mehr vorbei kommen'.« Jörg Michael Kastl, Socialnet, 13.06.2018







