Die 1810 gegründete Berliner Universität hat auf vielen Gebieten Epoche gemacht - auch in der Philosophie. Keine andere deutsche Universität brachte so zahlreich bedeutende Philosophen hervor, deren Namen in keiner Philosophiegeschichte fehlen. Das nunmehr vorliegende Buch bietet die erste Gesamtdarstellung der Geschichte der Berliner Universitätsphilosophie bis 1946. Den Band durchzieht die These, dass die Berliner Universität in ihrer Geschichte ein eigenes philosophisches Profil ausgeprägt hat, das auch heute noch philosophisch interessant und bildungspolitisch aktuell ist.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ah, die Berliner Humboldt-Universität der 20er Jahre! Michael Mayer zitiert den israelischen Neurophysiologen und Philosophen Jeshajahu Leibowitz, der sich daran erinnert, dass in einem Kolloquium gelegentlich fünf oder sechs Nobelpreisträger gesessen hätten. Und dann erst die Philosophen! Immerhin haben in Berlin Größen wie Fichte, Schelling, Schleiermacher, Dilthey, Hegel und Schopenhauer gelehrt. Grund genug für eine Geschichte des Berliner Geistes. Mayer lobt die sorgfältige Aufmachung des Buches, die Verarbeitung der "überbordenden Materialfülle" und die gute Recherche. Nur den Anspruch der Autoren, Geistesgeschichte als Institutionsgeschichte zu schreiben, hält er für nicht ganz schlüssig. Sein Fazit: "Wer auch immer sich für die Historie der Berliner Universitätsphilosophie von der Gründung bis zur Stunde ‚Null‘ interessiert, wird an diesem Werk nicht vorbeikommen."
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