Friedrich der Große wünschte sich bei seiner Thronbesteigung 1740: 'Berlin muss die Theaterstadt Europas werden.' Seit über 200 Jahren realisieren Architekten und Theaterleute diese Vision. Königliche Theaterpaläste, bürgerliche Volksbühnen und Schmalzstullentheater für Arbeiter entstanden.
Triumphe, aber auch Revolutionen, Kriege, Brände und Pleiten begleiten die faszinierende Geschichte der Berliner Theater.
Monika Bauert holt mit historischem Bildmaterial die vergangenen Träume wieder ins Bewusstsein und Ulf Buschmann beweist mit seinen brillianten Fotos, dass an den Visionen Friedrichs heute immer noch erfolgreich gearbeitet wird. Ein wunderschöner Band, nicht nur für Theater- und Architekturliebhaber.
Triumphe, aber auch Revolutionen, Kriege, Brände und Pleiten begleiten die faszinierende Geschichte der Berliner Theater.
Monika Bauert holt mit historischem Bildmaterial die vergangenen Träume wieder ins Bewusstsein und Ulf Buschmann beweist mit seinen brillianten Fotos, dass an den Visionen Friedrichs heute immer noch erfolgreich gearbeitet wird. Ein wunderschöner Band, nicht nur für Theater- und Architekturliebhaber.
Fotos von Aufführungen gibt es in dem schönen Bildband "Berliner Theater" keine, stattdessen großartige Aufnahmen der Gebäude, in denen diese normalerweise stattfinden: Das Spektrum reicht vom Admiralspalast über das Deutsche Theater und die Schaubühne bis zum Wintergarten samt den einst königlichen Theatern (wie Staatsoper oder Schlosstheater Potsdam) und nicht mehr existierenden Häusern (wie Krolloper oder Lessingtheater). Die Bühnenbildnerin Monika Bauert führt in dem apart aufgemachten Buch kurz und leicht durch die Geschichte der jeweiligen Bühnen, schildert kompetent die architektonische Konzeption und das künstlerische Profil bis heute. Ulf Buschmann obliegt es, die frei flottierende Magie der Bauwerke fotografisch einzufangen. Er tut das auf liebevolle Weise, bringt Zuschauerräume, Fassaden, sogar Kassenhäuschen zur Geltung. Totalansichten zeigen, wie schier unendlich viele Sitzreihen mancher Saal aufweist, die von den Schauspielern oder Sängern erreicht werden müssen, wie riesig manche Bühne, wie elegant mancher Treppenaufgang ist. Ergänzt werden Buschmanns Bilder durch historisches Bildmaterial. Darauf ist etwa zu bestaunen, wie 1942 der Gendarmenmarkt vor dem von Schinkel entworfenen Schauspielhaus im Herzen Berlins mit Pflug und Pferden landwirtschaftlich genutzt wurde. Und jedermann erwartet sich ein Fest? Zumindest auf dem Papier geht dieser Anspruch aus Goethes "Faust" hier ansehnlich in Erfüllung.
bazi
Monika Bauert und Ulf Buschmann: "Berliner Theater". Berlin Story Verlag, Berlin 2014. 128 S., Abb., geb., 19,95 [Euro].
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