"Asal Dardan traut sich, von den Zwischenorten zu erzählen, von der immerwährenden Suche nach Verortung, und sie stellt damit die dringenden Fragen an unsere Gesellschaft." Lena Gorelik
Als Kind iranischer Eltern ist Asal Dardan in Deutschland aufgewachsen, die Erfahrung des Exils hat sie geprägt. In einer erhellenden Auseinandersetzung mit der deutschen Gesellschaft begibt sie sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Sprache, nach der Überbrückung des ewigen Gegensatzes von "Wir" und den "Anderen". Immer ist ihr Blick überraschend, immer ist ihre Analyse scharfsichtig. Da ist das geflüchtete Kind, das Trost in Spitzwegs heimeligen Bildern findet, die auch Hitler so gut gefielen. Da sind die bürokratischen Rentenbescheide der sardischen Nachbarin, deren Inhalte niemand entschlüsseln kann. Da werden die Goldfische vom persischen Neujahrsfest in die Freiheit entlassen und eigene, neue Traditionen gewählt.
Sprachlich brillant und stilistisch elegant schlägt die Autorin Bögen von der ganz persönlichen Erfahrung zum gesellschaftlich-politisch Brisanten und zeigt auf, dass Zusammenleben bedeutet, Differenz anzunehmen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Als Kind iranischer Eltern ist Asal Dardan in Deutschland aufgewachsen, die Erfahrung des Exils hat sie geprägt. In einer erhellenden Auseinandersetzung mit der deutschen Gesellschaft begibt sie sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Sprache, nach der Überbrückung des ewigen Gegensatzes von "Wir" und den "Anderen". Immer ist ihr Blick überraschend, immer ist ihre Analyse scharfsichtig. Da ist das geflüchtete Kind, das Trost in Spitzwegs heimeligen Bildern findet, die auch Hitler so gut gefielen. Da sind die bürokratischen Rentenbescheide der sardischen Nachbarin, deren Inhalte niemand entschlüsseln kann. Da werden die Goldfische vom persischen Neujahrsfest in die Freiheit entlassen und eigene, neue Traditionen gewählt.
Sprachlich brillant und stilistisch elegant schlägt die Autorin Bögen von der ganz persönlichen Erfahrung zum gesellschaftlich-politisch Brisanten und zeigt auf, dass Zusammenleben bedeutet, Differenz anzunehmen.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kai Spanke scheint fasziniert von der Art und Weise, wie Asal Dardan in ihrem Buch das Thema Fremdheit behandelt und dabei das deutsche "Debattengelände sondiert": Zwischen Essay, Fiktion und Sachbuch bewege sich die 43-jährige Kulturwissenschaftlerin, deren Eltern aus dem Iran stammen, umkreise ihre Themen von mehreren Seiten und "schnappe zu", wenn sie das Gefühl habe, etwas erfasst zu haben, analysiert Spanke Dardans Schreibweise. Das ausgeprägte "Exilgefühl", das die Autorin als zentrale Erfahrung sowohl in Deutschland als auch im Iran immer wieder beschreibe, scheint dem Rezensenten der Kern ihrer Ausführungen zu sein; vor diesem Hintergrund versteht er auch die Anlehnung des Buchtitels an J. M. Coetzees "Warten auf die Barbaren". Wenn Dardan nicht über persönliche Erfahrungen, sondern allgemein über das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart schreibe, wird es "finster", so Spanke: Daran, dass wir aus der Geschichte gelernt haben, glaube die Autorin nicht mehr.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Vorsichtig umkreist sie ihren Stoff. Mal schnappt sie zu, wenn ihr eine Idee brauchbar erscheint, dann wieder überlässt sie anderen das Wort [...]« Kai Spanke Frankfurter Allgemeine Zeitung 20210612







