In diesem Open-Access-Buch werden Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus aus Akteur_innenperspektive in der Tradition der praxeologischen Wissenssoziologie untersucht. Grundlage ist ein qualitatives Forschungsdesign, das mit Betroffenenerfahrungen operiert. Diese Studie schließt ein zentrales Desiderat und leistet einen innovativen Beitrag zur mikrosoziologischen Analyse von jüdischen und muslimischen Diskriminierungserfahrungen. Im Zentrum stehen die rekonstruierten Coping-Habitus der Betroffenen, die in einem idealtypisch entwickelten Phasenmodell systematisiert werden. Die Arbeit rekonstruiert Strukturmerkmale des antisemitischen und antimuslimisch-rassistischen Machtfeldes. Sie führt mit dem Begriff der Mediodoxie eine neue Kategorie ein, um ambivalente Wahrnehmungs- und Handlungsweisen zwischen Orthodoxie und Häresie zu theoretisieren, die die Gleichzeitigkeit der Betroffenheit, Herausbildung des Coping-Habitus sowie die internalisierte, nicht intendierte Reproduktion von Ungleichheitslogik beschreibt. Das Buch sensibilisiert für die paradoxe Struktur sozialer Praxis: Es zeigt, wie Betroffenheit zugleich zur Reproduktion von Ungleichheit beitragen kann und plädiert für eine epistemisch wachsame Sozioanalyse diskriminierungsbezogener Erfahrung.
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