In diesem Buch wird der Versuch unternommen, die hochkomplexe Problematik dessen, was heute unter dem Stichwort "Gehirn-Bewußtseins-Beziehung" behandelt wird, von einem neuen Denkansatz aus zu verstehen. Alle bisherigen Deutungen gingen entweder von einem monistischen oder aber von einem interaktionistischen Schema aus. Wird im ersten Fall der Begriff "Geist" auf materiale Bedingungen reduziert, so fristet im zweiten Fall dies "Geistige" eine merkwürdige Sonderexistenz von ähnlich gegenständlicher Natur wie das Materielle selbst, nur auf höherer Ebene. - Hier nun wird, die Logik des "Entweder - Oder" aufgehoben zugunsten einer Sicht, die beide bisher als einander ausschließend gedachten Pole als Extremmomente eines in sich selber kontinuierlichen dynamischen Ganzen zu denken erlaubt. Das maßgebende Modell hierfür wurde vermittels einer entsprechenden philosophischen Analyse der Methode beim Aufbau der Funktionalstruktur des Infinitesimalkalküls gefunden. - Die so gewonnene Perspektive erlaubt, Gehirnaktivität und Reflexionsbewußtsein als Extreme eines Kontinuums, sofern man menschliche Wesenheit als solches auffaßt, zu deuten, zugleich aber dennoch dem Geist-Pol ein irreduzibles Eigengewicht zuzubilligen.
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