Im August 1944 gelang zwei Häftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz eine Serie fotografischer Aufnahmen der Exekutionen. Während einer der beiden Häftlinge die Wachmänner der SS im Auge behielt, machte ein Mitgefangener vier Aufnahmen, die das Gelände um das Krematorium V zeigen.
Georges Didi-Huberman widmet sich in seinem neuen Buch der Paradoxie dieser Bilder: Dass sie so gut wie nichts zu sehen geben, aber gleichwohl unersetzliche Überreste sind.
Georges Didi-Huberman widmet sich in seinem neuen Buch der Paradoxie dieser Bilder: Dass sie so gut wie nichts zu sehen geben, aber gleichwohl unersetzliche Überreste sind.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Als "Dokument von seltener Eindringlichkeit" feiert Rezensent Horst Bredekamp dieses Buch des Pariser Kunsthistorikers, das sich mit der Geschichte von vier von Häftlingen illegal aufgenommenen Fotografien der Vernichtungsmaschinerie in Auschwitz befasst. Zum Politikum macht Bredekamp zufolge einerseits das in den Lagern verhängte Bilderverbot der Nazis, die auf diesem perfiden Weg der Nachwelt nur die eigene Darstellung überliefern. Andererseits verfolgt der Rezensent auch hochinteressiert Georges Didi-Hubermans Verteidigung der Publikation der Bilder im zweiten Teil des Buches, die gegen das von einigen Holocaust-Spezialisten vertretene Dogma der "von äußeren Bildern freien Erinnerung" Stellung bezieht. Was das Buch für den Rezensenten ebenfalls zum Ereignis macht, ist die ebenso "flüssige wie skrupulöse" Übersetzung von Peter Greimer, der Bredekamps Informationen zufolge ebenfalls ein "herausragender Fotohistoriker" ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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