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Bilder von Krieg und Nation - das sind die Vorstellungen, die es im bürgerlichen Deutschland zur Zeit der Einigungskriege über das Wechselspiel von militärischer Aktion und nationaler Identität gegeben hat und die sich in einer Vielzahl von textuellen und visuellen Zeugnissen ausgesprochen haben. Diese Zeugnisse demonstrieren, wie stark der Nationsbegriff von militärischen Denkmustern durchdrungen war und wie entschieden das Bild und der Mythos der Einigungskriege die Konzepte für den Aufbau des Nationalstaates und für die nationale Selbstdefinition prägte. Insbesondere der…mehr

Produktbeschreibung
Bilder von Krieg und Nation - das sind die Vorstellungen, die es im bürgerlichen Deutschland zur Zeit der Einigungskriege über das Wechselspiel von militärischer Aktion und nationaler Identität gegeben hat und die sich in einer Vielzahl von textuellen und visuellen Zeugnissen ausgesprochen haben. Diese Zeugnisse demonstrieren, wie stark der Nationsbegriff von militärischen Denkmustern durchdrungen war und wie entschieden das Bild und der Mythos der Einigungskriege die Konzepte für den Aufbau des Nationalstaates und für die nationale Selbstdefinition prägte. Insbesondere der deutsch-französische Krieg von 1870/71 geriet zu einem politischen Mythos, an den sich zentrale soziale Leitideen knüpften: die Idee einer gelungenen Synthese von Führung und Partizipation, die Idee einer Nation, die sich vor allem den Normen des Bürgertums verpflichtet weiß. Im Ergebnis stellt sich der bürgerliche Militarismus des Kaiserreichs in einem veränderten Licht dar. Er war weniger Ausdruck von Untertanengeist, weniger Störfaktor der Modernisierung, als vielmehr selbst moderner Ausdruck einer selbstbewussten Teilhabe der bürgerlichen Schichten am neuen Nationalstaat.
Autorenporträt
Frank Becker ist Privatdozent am Historischen Seminar der Universität Münster.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Frank Becker versucht laut Michael Salewski die drei Kriege Bismarcks so darzustellen, wie sie das zeitgenössische Bürgertum selbst erlebte und in allerlei Kunstproduktionen bereits für die Nachwelt bebilderte. Die vielfältigen Selbstwahrnehmungsformen und Mythenbildungen, die an dieser "Konstruktion von Wirklichkeit" beteiligt waren, sind vom Autor in umfassender Weise rekonstruiert worden, lobt der Rezensent. Hierfür sammle der Autor gemäß den Forderungen neuerer Theorieansätze alles neben den herkömmlichen Quellengruppen relevante Material. Dabei könne er etwa so manchen in der Forschung verfestigten Thesen zur staatspolitischen Rolle des Bürgertums plausibel widersprechen. Daneben sei ihm eine beeindruckende Ikonographie der Kriegsdarstellungen von 1870/71 gelungen. Sich Gedanken zu machen über die erkenntnistheoretische Anlage der Studie, die nämlich in die Nähe eines "multidimensionalen Relativismus" gerate, ist für Salewski ein weiteres Verdienst Beckers.

© Perlentaucher Medien GmbH
"..kluge Studie..." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.8.2001