In einem Versteck im Warschauer Ghetto schrieb Calel Perechodnik kurz vor seinem Tode im Jahre 1944 eine Lebensbeichte von erschütternder Offenheit. Als jüdischer Ghetto-Polizist war er, in der Hoffnung, das Los seiner Familie ein wenig aufzubessern, von den Deutschen zu einem Werkzeug der Vernichtung des eigenen Volkes und der eigenen Familie gemacht worden, bevor er selber umkam. "Bin ich ein Mörder?" - diese Frage martert das Gewissen eines Opfers, das selbst zum Mittäter geworden ist, eines Familienvaters, der Frau und Kind ins Vernichtungslager gebracht hat, eines Getäuschten, der an seiner eigenen Leichtgläubigkeit verzweifelt.
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