Angola zurzeit des Kolonialkriegs. Ein afrikanischer Junge ist der einzige Überlebende, als sein Dorf von portugiesischen Soldaten gebrandschatzt wird. Ausgerechnet der Mann, der seine Eltern getötet hat, nimmt den Jungen mit nach Portugal zurück, doch er wird von der Familie in Lissabon nie richtig akzeptiert. Und die Erinnerungen an den Krieg verfolgen sowohl den Vater als auch mit den Jahren zunehmend den Adoptivsohn. Als im Heimatdorf des Vaters am Fuß der Berge das alljährliche Schlachtfest stattfindet, kulminert dieses intensive, eindringliche Sprachkunstwerk über die Grauen des Krieges.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Paul Ingendaay spricht gleichzeitig Warnung vor und Werbung für António Lobo Antunes' neuen Roman aus. Denn das, was diesen Roman um einen Leutnant, der aus dem Angola-Krieg einen Jungen mit nach Lissabon nimmt, kennzeichnet - Schrecken, tiefe Trauer, Ekel, wahnhaft-rasende Sprache - kennzeichne eben auch alle anderen Bücher von Lobo Antunes und könne durchaus auch Erschöpfung und Überdruss hervorrufen; der Kritiker selbst jedenfalls findet immer wieder zurück zu diesem großen Autor, auch wenn seine Welt eben eine "hässliche" sei. Dieses Mal hält er zudem eine Trigger-Warnung vor dem N-Wort für angemessen. Größten Respekt hat Ingendaay sowohl vor Übersetzerin Maralde Meyer-Minnemann als auch vor dem Luchterhand-Verlag, die sich weiterhin dieser anstrengenden Übersetzungs- und Verlegearbeit annehmen - Lobo Antunes' Bücher haben es verdient, findet auch der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
» Das kunstvolle Alterswerk eines Schriftstellers, der über Jahrzehnte hinweg ein ganz eigenes literarisches Universum erschaffen hat.« Dirk Fuhrig / Deutschlandfunk Kultur







