Ein fesselnder Cocktail aus Fakt und Fiktion
Worum geht’s?
Nachdem Gaspare, der Erfinder des berühmten Bitterlikörs verstorben ist, übernimmt seine Frau Letizia das Familienunternehmen. Damit ihr Sohn Davide schon bald an die Stelle seines Vaters treten kann, schickt sie ihn zur Ausbildung zu
einem Liquorista nach Frankreich. Doch dort lernt er das wilde Bohéme-Leben und Leda kennen.
Meine…mehrEin fesselnder Cocktail aus Fakt und Fiktion
Worum geht’s?
Nachdem Gaspare, der Erfinder des berühmten Bitterlikörs verstorben ist, übernimmt seine Frau Letizia das Familienunternehmen. Damit ihr Sohn Davide schon bald an die Stelle seines Vaters treten kann, schickt sie ihn zur Ausbildung zu einem Liquorista nach Frankreich. Doch dort lernt er das wilde Bohéme-Leben und Leda kennen.
Meine Meinung:
In dem historischen Roman „Bittersüße Träume“ erzählt Silvia Cinelli die fesselnde Geschichte der Familie Campari. Das Getränk kennt wohl jeder, aber zumindest mir war die Geschichte hinter dem Namen bis dato absolut unbekannt. Da ich ein absoluter Fan von Romanbiografien bin, musste ich das Buch sofort lesen und was soll ich sagen? Der lebendige Schreibstil, die Atmosphäre des Buches, die Menschen im Italien des 19. und 20. Jahrhunderts haben mich einfach gefesselt.
Am besten gefallen hat mir wohl Letizia, von ihr hätte ich zu gerne noch mehr gelesen und über die Zeit, in der sie Chefin im Unternehmen war. Aber wir haben vorwiegend Davide begleitet, auch er eine spannende Persönlichkeit, seinem Vater ähnlicher, als er es sich wohl gewünscht hätte. Ein Mann mit Ziel, aber auch ein Mann, der auf der einen Seite alles hat und der erfolgreich ist, der dafür aber auch viel aufgegeben und verloren hat. Und wir dürfen den kleinen Gaspare kennenlernen, auch ihn eher am Rande aber auch er ein wirklich spannender Charakter, von dem ich zu gerne wüsste, wie sein Leben weiterverlaufen ist!
In dem Buch selbst lesen wir dann viel über die Familie Campari selbst. Über Zusammenhalt und Zerrüttung. Über Kämpfe und Erfolge. Und darüber, wie aus der Familie eine Industriellenfamilie wurde. Das alles abgerundet mit dem geschichtlichen Hintergrund Italiens zu jener Zeit, der mir überhaupt gar nicht bekannt war. Vieles ähnelt der deutschen Geschichte – die Arbeiterbewegung, die ersten Streiks. Und doch ist es anders. Die Autorin hat die Fakten und die Fiktion dabei so perfekt vermischt, dass beim Lesen Bilder wie in einem Film an mir vorübergezogen sind. Teilweise hätte ich zwar gerne mehr gelesen über die Camparis und die Entwicklung der Liköre selbst, aber es hat auch nicht gestört, dass es dazu keine tieferen Infos gab. So lebendig und mitreißend war die Geschichte um das Leben der Camparis herum. Insbesondere auch Davides Zeit mit Leda und dem kleinen Gaspare. Davide hat mir teils wirklich leidgetan. Ein Mann zum Bewundern aber auch zum Bemitleiden. Und ich muss sagen, das Buch ist zurecht ein Bestseller in Italien, es war einfach nur genial geschrieben und konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Wir hatten tolle Charaktere, tolle Szenen und das alles vor der herrlichen Kulisse Mailands um das Jahr 1900 – es war fast ein kleiner Urlaub, bei dem wir in der Zeit zurückgereist sind. Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung!
Fazit:
Mit „Bittersüße Träume“ konnte mich Silvia Cinelli wirklich fesseln. Die spannenden Charaktere, der perfekte Mix aus Fakt und Fiktion, dazu die Familiengeschichte der Camparis und die geschichtlichen Hintergründe Italiens – das Buch hat mich gefesselt und die Bilder zogen beim Lesen gleich einem Film an mir vorbei. Ich konnte komplett abtauchen in die wundervolle Welt, welche die Autorin uns erschaffen hat und bin immer noch absolut hingerissen von den Leben, die wir begleiten durften.
5 Sterne von mir!