»Als eine der meist unterschätzten Schriftstellerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts schreibt Elizabeth Taylor mit einer wunderbaren Präzision und Anmut. Ihre Welt ist absolut faszinierend.« Antonia Fraser Es herrscht das sechste Jahr des Krieges im englischen Hafenstädtchen Newby. Die Zeit vergeht ereignislos. Jeder kümmert sich um seinen Nächsten, nichts geschieht unbemerkt, auch wenn die Wahrung des schönen Scheines allen zur zweiten Natur geworden ist.Die schöne Tory hat heimlich ein Verhältnis mit ihrem Nachbarn Robert, unbemerkt von seiner Frau Beth, ihrer besten Freundin, die über dem Verfassen ihrer Romane die Umwelt nicht wahrnimmt. Ihre Tochter Prudence ist entsetzt über den Verrat, der vor ihren Augen geschieht. Die alte Mrs Bracey starrt, an den Stuhl gefesselt, unentwegt aus dem Fenster auf den Hafen und hält einen Tratsch mit allen, die vorbeikommen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ins Schwärmen gerät Rezensent Martin Halter über Elizabeth Taylors Roman "Blick auf den Hafen" von 1947, der von Barbara Abarbanell zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurde. Halter stellt uns die britische Autorin als eine Schriftstellerin vor, die bisher völlig zu unrecht kein deutsches Publikum gefunden hat, denn wie kaum eine andere konnte Taylor aus dem bitteren Alltag britischer Hausfrauen, Dienstboten und Schriftstellerinnen eine "elegisch-elegante Prosa" saugen. So auch in diesem Roman, der von sehr verschiedenen Menschen in der kleinen englischen Hafenstadt Newby erzählt, von ihrer Einsamkeit und Trauer, Bigotterie und Prüderie, Verzweiflung und unglücklichen Liebe. "Traurigschön" findet Halter das und preist Taylors "melancholische Ironie", ihren warmen Humor und die Kunstfertigkeit, mit der sie einsame Herzen zum Sprechen und dieses "ungemütliche Kaff zum Leuchten" bringt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Elizabeth Taylor, nein, nicht die, sondern eine 1912 geborene, 1975 gestorbene englische Schriftstellerin, hat mit Blick auf den Hafen 1947 das großartige Porträt einer kleinen englischen Hafenstadt geschrieben, so liebevoll wie gnadenlos. Alle suchen das Glück, alle sind sich dabei im Wege, beargwöhnen einander, und wenn dann das Ersehnte eintritt, ist es immer genau fünf Minuten zu spät ... Ein leises, großes Buch!« Elke Heidenreich / Die Welt
»Elizabeth Taylor ist eine Meisterin dessen, was die Briten anerkennend 'light touch' nennen - in der funkelnden Ironie ebenso wie angesichts der letzten Dinge ... Virtuos ist diese Arbeit am Detail, die immer wieder scheinbar achtlos hingeworfene Leckerbissen beschert.« Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung
»Elizabeth Taylor ist eine Meisterin dessen, was die Briten anerkennend 'light touch' nennen - in der funkelnden Ironie ebenso wie angesichts der letzten Dinge ... Virtuos ist diese Arbeit am Detail, die immer wieder scheinbar achtlos hingeworfene Leckerbissen beschert.« Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung







