Victoria Amelina - Ukrainische Autorin, Dichterin und Menschenrechtsaktivistin, geboren 1986 in Lviv, gestorben am 1. Juli 2023 in Dnipro. Romane und Kinderbücher, eine Sammlung ihrer Gedichte erschien posthum. 2021 gründete sie in dem Ort Nju-Jork im Donezk das New York Literature Festival. 2023 gab sie das Kriegstagebuch des Anfang 2022 von russischen Soldaten ermordeten Kinderbuchautors Wolodymyr Wakulenko heraus. Im Juni 2023 wurde sie in Kramatorsk durch eine russische Rakete tödlich verletzt. Gedichte von Amelina auf Deutsch erschienen in der edition.fotoTAPETA in dem Band Den Krieg übersetzen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Ein wichtiges, wenn auch nicht leicht zu lesendes Buch annonciert Rezensentin Melanie Longerich mit desem postum erschienenen Band der ukrainischen Schriftstellerin Victoria Amelina. Amelina, die zu Kriegsverbrechen in der Ukraine recherchierte, starb nach einem russischen Raketenangriff im Juli 2023, Freunde und Kolleginnen sorgten nach ihrem Tod für die Veröffentlichung der Fragment gebliebenen Kriegsberichte, Porträts von Anwältinnen, Journalistinnen und Aktivistinnen und Notizen, erklärt Longerich. Sie liest hier von den brutalen Auswirkungen der Besatzung, aber auch von den Intellektuellen, die sich in den 1920er und 1930er Jahren im Rahme der heute sogenannten "erschossenen Wiedergeburt" gegen die Russifizierung der ukrainischen Kultur stellten. Longerich empfiehlt das Buch auch als Aufforderung, die Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine nicht zu ignorieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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