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Mit einem Abschluss in Princeton und zwei Jahren Jurastudium hätte Darren Mathews leicht einen Platz in der Elite der afroamerikanischen Anwälte einnehmen können. Stattdessen folgte er dem Beispiel seines Onkels, um Texas Ranger zu werden. Auf Drängen eines Freundes im FBI fährt er nach Lark. Was zunächst wie ein doppeltes Hassverbrechen in einer winzigen Stadt in Texas aussieht, entpuppt sich als ein komplizierter Fall. Eines der Opfer ist Michael Wright, ein schwarzer Anwalt aus Chicago. Das andere Opfer Missy Dale, eine unglücklich verheiratete weiße Kellnerin, die zusammen mit Wright eine…mehr

Produktbeschreibung
Mit einem Abschluss in Princeton und zwei Jahren Jurastudium hätte Darren Mathews leicht einen Platz in der Elite der afroamerikanischen Anwälte einnehmen können. Stattdessen folgte er dem Beispiel seines Onkels, um Texas Ranger zu werden. Auf Drängen eines Freundes im FBI fährt er nach Lark. Was zunächst wie ein doppeltes Hassverbrechen in einer winzigen Stadt in Texas aussieht, entpuppt sich als ein komplizierter Fall. Eines der Opfer ist Michael Wright, ein schwarzer Anwalt aus Chicago. Das andere Opfer Missy Dale, eine unglücklich verheiratete weiße Kellnerin, die zusammen mit Wright eine Redneck-Bar in Lark spät in der Nacht verlassen hat. Beide misshandelten Leichen werden im nahegelegenen Attoyac Bayou gefunden.Mathews, der wegen eines ähnlich gelagerten Falls suspendiert wurde, vermutet eine Verbindung zur Aryan Brotherhood of Texas, einer gewalttätigen rassistischen Bande, die sich durch Drogenschmuggel bereichert. Er trifft auf einen ihm feindlich eingestellten Sheriff,den rassistischen Ehemann der Toten und die äußerst launische Witwe des toten Anwalts, die extra einfliegt, um herauszufinden, was ihrem Ehemann zugestoßen ist.Der Roman verdankt seinen Originaltitel einem Song von John Lee Hooker. Attica Locke wendet sich in ihrem dritten Roman mit einem Blick für die Feinheiten der ländlichen weißen Südstaatler einmal mehr gegen die rassistische Scheinheiligkeit in Texas. Sie bekam für Bluebird, Bluebird, den renommierten Edgar Award Winner 2018 und den Ian Fleming Steel Dagger 2018 verliehen.
Autorenporträt
Attica Lockes Roman "Pleasantville" hat 2016 den Harper Lee Prize for Legal Fiction gewonnen. Ihr erster Roman, "Black Water Rising", wurde für einen Edgar Award, einen NAACP Image Award sowie einen Los Angeles Times Book Prize nominiert und stand auf der Shortlist für den Women's Prize for Fiction. Ihr zweites Buch, "The Cutting Season", ist Gewinner des Ernest Gaines Award for Literary Excellence. Locke war zuletzt Autorin und Produzentin der Fox-Serie "Empire". Sie ist Mitglied des Vorstands der Library Foundation of Los Angeles, stammt aus Houston, Texas, und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Los Angeles, Kalifornien.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Im Städtchen Lark in Ost-Texas wird ein Toter aus dem Bayou gezogen, ein afroamerikanischer Anwalt, der auf der Durchreise war. Ein paar Tage später findet man nur wenige 100 Meter entfernt die Leiche einer jungen weißen Frau im Fluss. Für Texas-Ranger Darren Mathews ist dies die falsche Reihenfolge, normalerweise ist es in dieser Gegend andersherum: erst das tote weiße Mädchen, dann ein toter Schwarzer. Mathews, selbst Afroamerikaner, beginnt zu ermitteln. Der Fall scheint relativ klar zu liegen, schließlich wurde der Anwalt zuletzt in einer Bar gesehen, die fest in der Hand der Arischen Bruderschaft von Texas ist. Doch was anfangs wie ein rassistisch motivierter Mord erscheint, entwickelt weitaus tiefere Dimensionen und zwingt am Ende Darren Mathews dazu, sich selbst zu hinterfragen."Bluebird, Bluebird" ist eine Bestandsaufnahme der USA unter Trump. Attica Locke zeigt die Spaltung des Landes in Nord und Süd, sie macht den Rassismus sichtbar, der tief in die Gesellschaft des Südens eingegraben ist. Zugleich ist der Roman eine Liebeserklärung an Texas, denn die Autorin ist hier geboren und fühlt sich - wie ihre Hauptfigur - dem Land zutiefst und in aller Ambivalenz verbunden.

© BÜCHERmagazin

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Katrin Doerksen liest mit viel Empathie Attica Lockes Roman, in dem Texas fast schon aussieht wie Louisiana, wo sich auch vierzig Jahre "nach dem Tod von Jim Crow" so gut wie nichts verändert hat, wie die Rezensentin schaudert. Schwer zu sagen, ob es in dieser Gegend für den schwarzen Texas Ranger Darren Matthews mit oder ohne Stern gefährlicher ist, meint Doerksen, sehr beeindruckt davon ist, wie Locke den Rassismus und den Alltag schwarzer Communities "durch teilnehmende Beobachtung erfahrbar" mache. Stimmungsvolle Melancholie, identitätspolitische Symbolik und eine nuancierte Geschichte machen ihr die Lektüre obendrein zu einem Gewinn.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Wenn ein weißes Mädchen tot aufgefunden wird, interessiert ein toter Schwarzer keinen: In Attica Lockes beunruhigendem Krimi Bluebird, Bluebird zeigt Amerika sein wahres Gesicht.« Katrin Doerksen Frankfurter Allgemeine Zeitung