Zwei Menschen sind in ihrer zugenagelten Wohnung verhungert: ineinander verschlungen liegen sie in einem mit Blumen vollgestopften Zimmer. Draußen tritt die Theiß über die Ufer, reißt die Behausungen der geflohenen Juden, Armenier und Serben mit sich fort und zerstört in einer Jahrhundertflut Szeged, die Stadt im Südosten des Habsburger Reichs.Bei den Toten handelt es sich um Klara Pelsöczy, eine leidenschaftliche, ungefügige Frau, die drei Männer liebt und "mit dem Fußabdruck eines Engels auf der Hand" zur Welt kam; und um den Naturhistoriker Imre Schön, der nach der niedergeschlagenen Revolution von 1848 sieben Jahre im Gefängnis saß: ein Vortrag über Blumenfresser wurde ihm zum Verhängnis.In apokalyptischen und phantastischen Szenarien erzählt László Darvasi von Liebe und Gewalt in Mitteleuropa. Sein von surrealen Episoden durchsetzter Roman, im Jahrhundert der Freiheitsbewegungen angesiedelt, kennt neben der menschlichen und kreatürlichen Welt eine zarte und gefahrvolle Sphäre des Traums und des hellsichtigen Irrsinns, die man nach dem Verzehr von Blumen betritt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wenn der Autor mit einer Handvoll liebevoll gestalteter Figuren in die Geschichte der Donaumonarchie Szeged eintaucht, geht das laut Rezensent Tilman Spreckelsen nicht ohne Redundanzen und andere Brüche der Chronologie einher. Dies, wie auch den Umstand, dass Laszlo Darvasi sich ferner nicht dem Fantastischen verschließt, sondern nach weiteren Dimensionen neben den Ereignissen der ungarischen Revolution oder der Hochwasserkatastrophe von 1879 sucht, hält der Rezensent bei aller Forderung des Lesers für einen Gewinn. Zusammen mit der Pointenbewusstheit des Autors und der Leidenschaftlichkeit seines Erzählens ergibt das für Spreckelsen einen lesenswerten, wenngleich vertrackten Liebesroman.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In apokalyptischen und phantastischen Szenarien erzählt László Darvasi von Liebe und Gewalt in Mitteleuropa. Sein von surrealen Episoden durchsetzter Roman, im Jahrhundert der Freiheitsbewegungen angesiedelt, kennt neben der menschlichen und kreatürlichen Welt eine zarte und gefahrvolle Sphäre des Traums und des hellsichtigen Irrsinns, die man nach dem Verzehr von Blumen betritt.« freundederkuenste.de 20130823







