Maika Sonntag beweist in ihrem Debüt ein gutes Gespür für Stimmungen, und besonders gelungen finde ich, wie historische Elemente mit fantastischen Aspekten verwoben werden – das viktorianische London wirkt düster, greifbar und voller Geheimnisse.
Allerdings: Für mich war es kein echter
Pageturner. Zwar ist die Geschichte spannend, aber oft blieb ich emotional auf Distanz. Zu oft fehlte es mir…mehrMaika Sonntag beweist in ihrem Debüt ein gutes Gespür für Stimmungen, und besonders gelungen finde ich, wie historische Elemente mit fantastischen Aspekten verwoben werden – das viktorianische London wirkt düster, greifbar und voller Geheimnisse.
Allerdings: Für mich war es kein echter Pageturner. Zwar ist die Geschichte spannend, aber oft blieb ich emotional auf Distanz. Zu oft fehlte es mir an Tiefe in Momenten, die intensiver hätten wirken können. Ich habe mich häufiger dabei ertappt zu denken: „Beschreib es nicht – zeig es!“ Die Regel „Show, don’t tell“ hätte der Geschichte noch mehr Leben eingehaucht.
Die Figuren sind gut durchdacht – jede bringt eigene Motive, Konflikte und Ziele mit. Lord Crawford ist dabei klar der Mittelpunkt, und seine persönliche Entwicklung, sein innerer Zwiespalt und seine Suche nach Wahrheit sind glaubwürdig und interessant erzählt.
Was das Buch stark macht: die dichte Atmosphäre, ein frischer Blick auf das Vampirgenre, historische Einflüsse und das politische Ränkespiel zwischen den Mächten. Die Welt wirkt durchdacht und ist komplex. Doch dabei leidet wegen mancher Erklärungen und Erläuterungen zu den jeweiligen Verhältnissen und Verwicklungen stellenweise der Spannungsbogen.
Ich bin aber überzeugt, dass Band deutlich mehr Tempo aufnehmen und stärker fesseln könnte. Die Grundlagen hierzu sind vielversprechend.
Fazit: "Blutfürst – Äonengrab" ist ein kreatives, atmosphärisches Debüt mit viel Potenzial. Die Story hebt sich angenehm vom üblichen Vampir-Mainstream ab und besticht durch Setting, Stil und Substanz. Was mir gefehlt hat, war die emotionale Tiefe, um voll einzutauchen.