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Protagonist der Gedichtsammlung ist der Bockstenmannen, der 1936, fünfhundert Jahre nach seinem Tod, in einem schwedischen Torfmoor gefunden wurde. Drei Pfähle in seiner Brust deuten auf eine rituelle Tötung hin. Mit dieser Gestalt nimmt Pusterla eine verdrängte und vergrabene Vergangenheit auf, eine Gestalt, welcher der Autor seine Stimme leiht, um sich auf unsicherem Boden der Dunkelheit auszusetzen. Ort des Dialogs mit dem Toten ist ein Sumpfgebiet in der Nähe des Meeres, dort, wo sich die Grenzen zwischen Wasser und Land auflösen, ein unwegsames Gelände, in welchem sich die Natur dunkel…mehr

Produktbeschreibung
Protagonist der Gedichtsammlung ist der Bockstenmannen, der 1936, fünfhundert Jahre nach seinem Tod, in einem schwedischen Torfmoor gefunden wurde. Drei Pfähle in seiner Brust deuten auf eine rituelle Tötung hin. Mit dieser Gestalt nimmt Pusterla eine verdrängte und vergrabene Vergangenheit auf, eine Gestalt, welcher der Autor seine Stimme leiht, um sich auf unsicherem Boden der Dunkelheit auszusetzen. Ort des Dialogs mit dem Toten ist ein Sumpfgebiet in der Nähe des Meeres, dort, wo sich die Grenzen zwischen Wasser und Land auflösen, ein unwegsames Gelände, in welchem sich die Natur dunkel und verwüstet präsentiert. Stilistisch übersetzt sich dies in eine syntaktische Fragmentierung, in eine Auflösung des Duktus durch häufige Pausen, Interpunktionen, Einschübe, Zeichen der Unbegreifbarkeit der Existenz. Eine radikale, schonungslose, menschliche Poesie.
Autorenporträt
Fabio Pusterla, geboren 1957 in Mendrisio, lebt in Norditalien und unterrichtet in Lugano am Gymnasium. Bekannt geworden vor allem als Lyriker, aber auch als Übersetzer und als Herausgeber von Lyrik aus dem Französischen und Portugiesischen sowie als Essayist. 2007 wurde er mit dem Gottfried-Keller-Preis ausgezeichnet. Im Limmat Verlag sind der zweisprachige Gedichtband 'Solange Zeit bleibt/Dum vacat' und der Band 'Zur Verteidigung der Schule. 37 kurze Geschichten eines Lehrers' lieferbar.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Maike Albath hat alte und neue Gedichte von Fabio Pusterla gelesen und zeigt sich sehr angetan. Die Rezensentin erkennt schon im Titelwort von Pusterlas 1985 im italienischen Original erschienenen und jetzt in deutscher Übersetzung vorliegender Gedichtsammlung "Bocksten" das ganze Fantasiepotential, das sich in der Sprache des Tessiner Lyrikers verbirgt. Einerseits spielt "Bocksten" auf eine in Schweden gefundene Moorleiche an, andererseits entfaltet das Wort auch seine ganze lautmalerische Widerborstigkeit, findet die Rezensentin. Als thematische Zug erkennt Albath das sich dem Zeitlichen Entziehende und die Verschmelzung von Leben und Tod. Neben den Traditionslinien, die einem in Pusterlas Gedichten entgegentreten - Albath nennt Giorgio Orelli, Vittorio Sereni und Eugenio Montales als lyrische Verwandte - ist es vor allem die ganz eigene Stimmfarbe, die die Rezensentin in den Bann schlägt.

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