Wem gehört die Stadt? Wem gehört das Land? Wem gehört der Meeresboden? Über Jahrzehnte hinweg wurde Stadtboden privatisiert, und auch der Ozeanboden wird verwertet. Unternehmen wollen in der Tiefsee Mineralien fördern, die für die Batterien von E-Autos benötigt werden. Wohnimmobilien und Tiefseemineralien sind zu Anlageobjekten geworden, die Verwertung des Bodens hat weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen. Selbst wenn beide Orte denkbar weit voneinander entfernt liegen, lassen sich anhand der Prozesse ihrer Verwertung und Bewertung fundamentale Fragen unserer Gegenwart verhandeln.
Und der Widerstand wächst. Spätestens seitdem die Bürgerinitiative »Deutsche Wohnen & Co. Enteignen« im September 2021 in Berlin eine hohe Zustimmung in einem Volksentscheid erreicht hat, wird über die Vergesellschaftung des Stadtbodens diskutiert. Zugleich bilden sich Koalitionen gegen Tiefseebodenbergbau. Gegenrechte werden gegen die Verwertung des Bodens mobilisiert, und es wird deutlich, wie Bewohnbarkeit ins Zentrum einer planetaren Politik rücken könnte.
Isabel Feichtner veranschaulicht in ihrem Buch, wie Boden - auch mithilfe des Rechts - verteilt und verwertet wird. Sie zeigt außerdem, welche Möglichkeiten es gibt, mit Recht und Gegenrechten Commons und das Gemeinsame zurückzugewinnen.
Und der Widerstand wächst. Spätestens seitdem die Bürgerinitiative »Deutsche Wohnen & Co. Enteignen« im September 2021 in Berlin eine hohe Zustimmung in einem Volksentscheid erreicht hat, wird über die Vergesellschaftung des Stadtbodens diskutiert. Zugleich bilden sich Koalitionen gegen Tiefseebodenbergbau. Gegenrechte werden gegen die Verwertung des Bodens mobilisiert, und es wird deutlich, wie Bewohnbarkeit ins Zentrum einer planetaren Politik rücken könnte.
Isabel Feichtner veranschaulicht in ihrem Buch, wie Boden - auch mithilfe des Rechts - verteilt und verwertet wird. Sie zeigt außerdem, welche Möglichkeiten es gibt, mit Recht und Gegenrechten Commons und das Gemeinsame zurückzugewinnen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kim Christian Priemel zeigt sich beeindruckt von Isabel Feichtners präziser Analyse und ihrem leidenschaftlichen Plädoyer für eine andere Sicht auf Boden: nicht als Ware, sondern als Gemeingut. Ausgehend von der Frage, warum Boden überhaupt verkäuflich ist, verbindet die Juristin auf kluge Weise, so der Kritiker, die Berliner Wohnungspolitik mit der globalen Ausbeutung des Meeresbodens. Sie zeichnet ein "ambivalentes Bild" der in Jamaika ansässigen Meeresbodenbehörde, analysiert souverän den Zusammenhang von Eigentum, Kapital und Umweltzerstörung und fordert einen Paradigmenwechsel hin zu einer "transformative[n] Rechtswissenschaft". Statt ökonomischer Verwertungslogik soll eine Sozialwertlogik treten, lesen wir. Besonders eindrucksvoll ist für Priemel, wie Feichtner dabei zwischen Beobachtung und Engagement changiert: als Mieterin, Wissenschaftlerin und politische Kommentatorin. Ein "engagiertes Buch", so der Rezensent, das Hoffnung macht - und zum Handeln aufruft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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