Über dieses Buch etwas zu sagen fällt mir gar nicht so leicht.
Es hat mich eingesogen, mit auf die kroatische Insel genommen und die Personen waren zum Greifen nah, so dreiminsional erweckt Ruth Cerha ihre Figuren.
Ich habe mich treiben lassen.
Auch war es einem Zufall (oder Schicksal)
geschuldet, dass ich es überhaupt gelesen habe. Ich hatte das neue Buch "Traumrakete" gekauft und angefangen…mehrÜber dieses Buch etwas zu sagen fällt mir gar nicht so leicht.
Es hat mich eingesogen, mit auf die kroatische Insel genommen und die Personen waren zum Greifen nah, so dreiminsional erweckt Ruth Cerha ihre Figuren.
Ich habe mich treiben lassen.
Auch war es einem Zufall (oder Schicksal) geschuldet, dass ich es überhaupt gelesen habe. Ich hatte das neue Buch "Traumrakete" gekauft und angefangen zu lesen, aber es gibt darin eine Szene, die mich aufgrund eines persönlichen Ereignisses zu sehr traf und ich abbrechen musste, der Stil hat mich aber gefesselt und so war schnell klar, ich muss etwas anders von ihr lesen.
Der Titel lautet "Bora", einer der stärksten Winde dieser Welt mit Spitzengeschwindigkeiten über 200km/h fegt er über die Gebiete, durch die kleinen Gassen, im Sommer eigentlich nur wenige Stunden, im Winter bis zu 14 Tagen.
Der Wind macht in dem Sommer, in dem die Geschichte spielt, den Menschen auf der Insel sehr zu schaffen. Da es sich hier nicht um ein Sachbuch handelt wird schnell klar, dass der Wind und dieses merkwürdige Wetter Stilmittel sind und nicht bloße Wetterphänomene, die zufällig in der Geschichte häufig Erwähnung finden
Die Inselgäste, wie es Mara und Andrej sind, aber noch viele andere wunderbare Personen, wie das Paar Tereza und Pedro, denen das Haus gehört in welches Mara seit 10 Jahre einkehrt um dort den Sommer zu verbringen und Harry, ebenfalls Künstler sind der Meinung das Wetter spiele verrückt und mögliche Ursache könne das merkwürdige Verhalten der Menschen sein und die Bora seie die Rache der Natur.
Mara und Andrej, die Hauptfiguren lassen die Handlung ihren Lauf nehmen und so wie die Winde in dieser Geschichte, Bora und Jugo wehen diese beiden durch das Leben und Herz des anderen.
Beide Gefangene ihrer selbst und haltlos oder heimatlos. Freigeister und doch auf der Suche nach ihrem persönlichen Hafen, wo sie keinem Wind dieser Welt schutzlos ausgeliefert sind.
Ich bin verliebt, wie Mara und Andrej, aber nicht in eine Person dieser Geschichte, sondern in die Worte, die Formulierungen und den Stil der Autorin.
Dieses Buch voll von Post-it´s aller Farben und so bunt im Inneren hinterlässt es mich auch, mit Sätzen, Gerüchen, Bildern und Gefühlen, es wehte durch mein Leben, wie Bora und Jugo es nun mal eben tun.
Eine sehr bildhafte Sprache, leise und doch gewaltig.
Dadurch, dass sowohl Mara, als auch Andrej die Geschichte erzählen in Ich-Perspektive ist per se wenig Abstand möglich und unweigerlich halten sie einem einen Spiegel vor. Ausgeprägte Charaktere mit vielen widersprüchlichen Eigenschaften in sich selber, Stärken und Schwächen, Menschen wie Du und ich.
Nicht nur die Hauptfiguren werden so detailliert gezeichnet, sondern auch die Nebenfiguren glaubt man zu kennen.
Eine FIgur, Harry, die ich sehr mochte, eine Nebenfigur, sagt etwas ganz wunderbares und zwar, dass das in-die-Luft-gucken das wichtigste ist und damit hatte er mich, denn einfach mal Ruhe, abschalten der Welt um sich herum und nichts tun oder denken wird oft als unproduktiv und faul angesehen, dabei steckt hinter dieser Verurteilung auch Neid, denn viele können es gar nicht, sich so sehr entspannen und ausklinken...einfach in die Luft starren, den blauen oder grauen Himmel ansehen und nur dieses Bild und den eigenen Atem wahrnehmen, sich selber spüren und genug sein.
Dieses Buch hätte durchaus eine leichte Lektüre für den Sommer sein können und viel Potential für Kitsch und Klischee war da, aber daran ist die Autorin weit vorbei geschifft.
Wenn man die Seiten allerdings überfliegt und tatsächlich die reine Liebesgeschichte im Vordergrund sieht, die Fähigkeit hat nur zu lesen, was man lesen will und Zwischentöne gekonnt ignoriert und verdrängt ist es das vielleicht auch, eine sommerliche Liebesgeschichte in der die ewige Erwähnung der Bora nervt.