Selten zuvor hat ein Bühnenkünstler seine eigene Geschichte mit solch einer Kraft und solch einem lodernden Feuer niedergeschrieben. Wie viele seiner Songs ("Thunder Road", "Badlands", "Darkness on the Edge of Town", "The River", "Born in the U.S.A.", "The Rising" oder "The Ghost of Tom Joad", um ein paar wenige zu erwähnen) ist Bruce Springsteens Autobiografie geprägt von der Lyrik eines einzigartigen Songwriters und der Weisheit eines Mannes, der ausgiebig über sein Leben nachgedacht hat.
Born to Run, Bruce Springsteen
Die Musiker-Autobiografie des Jahres
Bruce Springsteen, der in Kürze 67 Jahre alt wird, schreibt bereits seit sieben Jahren an seiner Autobiographie. 2009 nach dem Auftritt mit der E Street Band beim Super Bowl hat Bruce Springsteen damit begonnen seine Memoiren aufzuschreiben.
In Born to Run beschreibt Springsteen sein Aufwachsen in Freehold, New Jersey, inmitten der „Poesie, Angst und Dunkelheit“, die seine Fantasie zuließ. Er erinnert sich lebendig an sein Heranwachsen als Musiker, seine frühen Tage als Barmusiker Asbury Park und den Aufstieg der E Street Band. Mit entwaffnender Offenheit erzählt er von seinen persönlichen Kämpfen, die ihn zu seinem besten Werk inspiriert haben, und warum der Song Born to Run mehr enthüllt, als wir bisher angenommen haben.
Man merkt, dass Bruce Springsteen Freude daran hat über sich selbst zu schreiben. Eine Autobiographie heißt für den Musiker den Leser in seine Gedanken blicken zu lassen und genau das versucht er auf den 672 Seiten zu verwirklichen.
Bruce Springsteens Vorwort zu Born to Run
Ich komme aus einem Küstenstädtchen, in dem fast alles einen leichten Anstrich von Lug und Trug hat. Genau wie ich. Mit zwanzig war ich kein Rebell mit Rennwagen, sondern spielte auf den Straßen von Asbury Park Gitarre und war bereits ein durchaus anerkanntes Mitglied derer, die um der Wahrheit willen »lügen« … ein Musiker, Künstler mit kleinem k. Aber auf der Hand hatte ich vier klare Asse: meine Jugend, fast ein Jahrzehnt knochenharter Bar-Band-Erfahrung, eine Handvoll einheimischer Musiker, die auf mich eingespielt waren – und ich hatte eine Geschichte zu erzählen.
Dieses Buch ist eine Fortsetzung dieser Geschichte und zugleich die Suche nach ihren Ursprüngen. Den Rahmen bilden die Ereignisse in meinem Leben, von denen ich glaube, dass sie die Geschichte und meine Arbeit auf der Bühne geprägt haben.
Immer wieder werde ich von Fans gefragt: »Wie schaffst du das nur?« Auf den folgenden Seiten möchte ich versuchen, einen kleinen Einblick in das Wie, aber auch in das viel wichtigere Warum zu geben.
Rock’n’Roll-Rüstzeug
Veranlagung, Talent, Handwerkszeug, die Entwicklung einer Ästhetik, der man sich voll und ganz verschreiben kann, die reine Gier nach … Ruhm? Liebe? Bewunderung? Aufmerksamkeit? Frauen? Sex? Und, o ja … nach Kohle. Und dann natürlich … wenn du wirklich voll durchziehen willst, und zwar bis zum Anschlag … ein loderndes Feuer in dir, das einfach … das nicht mehr … ausgehen … darf.
Dies sind ein paar der Eigenschaften, die sich als nützlich erweisen, wenn du vor achtzigtausend (oder auch nur achtzig) kreischenden Rock’n’Roll-Fans stehst, die darauf warten, dass du den Zauberstab schwingst und eine tolle Show ablieferst. Dass du was aus deinem Zylinder ziehst, aus dem Nichts hervorzauberst, ihnen Sachen zeigst, die nicht von dieser Welt sind, irgendwas, was bis heute nur ein aus Songs gespeistes Gerücht gewesen ist, ehe die Gemeinde sich um dich versammelt hat.
Meine Aufgabe ist es zu beweisen, dass dieses ewig flüchtige, nie uneingeschränkt glaubhafte Wir lebendig ist. Das ist mein Zaubertrick. Und wie bei allen guten Zaubertricks muss erst mal das Set-up stimmen. Also los …
“The Boss“ erzählt sein Leben
Seit 1973 ist Bruce Springsteen, genannt „The Boss“ im Musikgeschäft. Sein Album Born to Run erschien im August 1975 und feiert dieses Jahr 41. Geburtstag. Passend dazu erscheint nun die Autobiographie von Bruce Springsteen mit dem gleichnamigen Titel Born to Run.
Bestens geeignet zum Selbstlesen oder zum Verschenken an Weihnachten: Born to Run von Bruce Springsteen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Um Bruce Springsteens Autobiografie "Born to Run" gebührend zu würdigen, druckt die SZ die erste Seite des Feuilletons Artikel von Richard Ford aus der New York Times. Ford ist ein großer Springsteen-Fan und deswegen in aller Ausführlichkeit, aber auch recht umständlich darum bemüht, die Einzigartigkeit des Bosses in Worte zu fassen. Verstehen kann man das - zumal in der hastigen Übersetzung nur bedingt. Klar macht Ford jedoch so viel: In "Born to Run" steht kaum etwas Neues, aber das in "guter solider Prosa": Springsteen erzählt von seinem brodelnden Elternhaus mit einem irischen Säufer als Vater und einer italienischen Mutter, von den harten Verhältnissen in New Jersey und vom Ehrgeiz, da herauszukommen und zwar groß. Geradezu grotesk findet Ford das Selbstbewusstsein dieses Musikers, der allerdings für mindestens zwei Generationen die Hintergrundmusik ihres Lebens geschrieben hat, ohne Noten lesen zu können. Ford liest Springsteens Buch wie einen "Liebesbrief an seine Heerscharen". Legt die CD ein und erkennt die Kunst im Krach.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein Buch, das so fesselnd und episch ist wie ein Konzert von Springsteen." Thomas Hüetlin in Der Spiegel




