Durch Flauberts Werk wurde der moderne Roman erst ermöglicht. In seinem satirischen Spätwerk »Bouvard und Pécuchet« betreten zwei absurd komische Antihelden die Bühne der Geisteswelt.Flauberts posthum erschienener satirischer Schelmenroman »Bouvard & Pécuchet« ist neben »Madame Bovary« eines der bedeutendsten Werke des französischen Realisten. Noch heute ist die Geschichte der beiden Pariser Büroangestellten ein großes Lesevergnügen: durch eine Erbschaft unerwartet zu Reichtum gelangt, ziehen sich Bouvard und Pécuchet aufs Land zurück, um sich fortan der Forschung und dem Wissensdrang zu widmen - und in allem grandios zu scheitern.Flaubert selbst hat sich so sehr in den Stoff vertieft, dass er einen ganzen Kosmos um die beiden Protagonisten geschaffen hat. Der vielfach ausgezeichnete Übersetzer Hans-Horst Henschen hat über Jahrzehnte an der Übersetzung und Kommentierung der drei Werke gearbeitet. Erst jetzt sind die unabhängig voneinander verfassten, aber zusammengehörenden Arbeiten Flauberts in einer Ausgabe verbunden und bieten einen neuen, auch wissenschaftlich fundierten Zugang zum Spätwerk Flauberts.Die Transkriptionen und Kommentare ergänzen die sorgfältige und lebendige Übersetzung und runden so einen Werkkomplex ab, von dem Flaubert selbst feststellte: »Diese verdammte Schwarte wird nur als Ganzes Bedeutung haben.«Band 1: Bouvard und Pécuchet. Das Romanfragment. Revidierte ÜbersetzungBand 2: Universalenzyklopädie der menschlichen Dummheit. Ein SottisierMaterialien und Aufzeichnungen Flauberts auf 3500 Manuskriptblättern aus 30 JahrenBand 3: Universalenzyklopädie der menschlichen Dummheit. Transkribierte Handschriften und KommentareFlauberts Handschriften und Kommentare zum Sottisier in Transkription und ÜbersetzungBand 4: Wörterbuch der gemeinen PhrasenVademekum für den alltäglichen Schwachsinn, Gebrauchsanweisung für das hohle Gespräch. Gemeinplätze, Klischees, Kalauer und Albern- und Dummheiten in alphabetischer Reihenfolge.
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»im Ensemble der Vor- und Nebenarbeiten, stellt sich Gustave Flauberts Roman 'Bouvard und Pécuchet' als eine ungeheure Errungenschaft dar« (Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 28.11.2017) »ein bizarres, viele Konventionen sprengendes und wundervoll gärendes Werk« (Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger, 05.01.2018) »Ein Jahrhundertwerk (...) neu aufgelegt« (Martin Gasser, Kleine Zeitung, 19.12.2021)
»Der Roman ist, (...) sehr komisch, und die Komik liegt im Missverhältnis zwischen Anspruch und Können.« (Elke Heidenreich, Kölner Stadt-Anzeiger, 08./09.05.2021) »Es gibt jede Menge günstigerer Ausgaben, aber keine so präzise wie diese!« (Das Magazin, Dezember 2021)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Alexander Kosenina hält das NDR-Hörbuch von 1966 für aktuell. Die spöttische Lust in Gustave Flauberts "Antibildungsroman" kommt in der Interpretation von Richard Lauffen gut rüber, versichert Kosenina, ebenso die Fülle an Bildungsbürgerwissen aus allen Disziplinen, die Flaubert seinen beiden Figuren in den Mund legt. Kosenina jedenfalls langweilt sich keine Sekunde. Noch besser wird das Erlebnis, verspricht der Rezensent, bringt der Hörer einige Konzentration mit und gegebenenfalls die kommentierte Buchvorlage.
© Perlentaucher Medien GmbH
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