Ludwig Windthorst gehört als Führer der Zentrumspartei zu den herausragenden Persönlichkeiten in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus. Im Kulturkampf entwickelte er sich zum "gefährlichsten innenpolitischen Gegner Bismarcks" (W. Bußmann). Der neue erschienene Band enthält meist unveröffentlichte Briefe aus seiner umfangreichen Privatkorrespondenz von der Einleitung der Friedensverhandlungen im Kulturkampf bis zu seinem Tod.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ludwig Windthorst war der zu seinen Lebzeiten "legendäre" Gegenspieler Bismarcks, Führer des Zentrums, Kämpfer für die Macht der katholischen Kirche in Deutschland - heute ist er weitgehend vergessen, auch wenn Golo Mann ihn einmal als "genialsten Politiker, den Deutschland je besaß" bezeichnet hat - diese Sammlung mit "900 meist unveröffentlichten" Briefen soll an die Bedeutung, die er einst hatte, erinnern. Laut Rezensent Theo Schwarzmüller steht Bismarck im Zentrum auch dieser Schriftstücke: Windthorst hält ihn für einen eiskalten Machtpolitiker und muss doch mit ansehen, wie sich sein Gegenspieler mit dem Papst verständigt, ohne dass eine der beiden Seiten ihn einbezieht. Auch gegen die Sozialgesetzgebung kämpfte er, da sie ihm der erste Schritt in Richtung Sozialismus schien. Immerhin hat Bismarck den Gegenspieler Windthorst nach dessen Tod 1891 als "Staatsmann" zu würdigen gewusst, referiert der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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