Neuauflage der berührenden Briefe Gertrud Kolmars - erweitert um kürzlich entdeckte Briefe und Postkarten.Im Zentrum dieser Edition stehen die Briefe, die Gertrud Kolmar von September 1938 bis zu ihrer Deportation im März 1943 nach Auschwitz an ihre in die Schweiz emigrierte Schwester Hilde Wenzel schrieb. Sie schreibt von der immer schwieriger werdenden und schließlich ausweglosen Lage der letzten Juden in Berlin und gibt der Schwester umfassende und häufig verschlüsselte Einblicke in ihr Erleben, ihr Schaffen und in ihre Erinnerungen. Insbesondere die letzten Briefe vor der Deportation lesen sich wie ein bewusstes Vermächtnis der Dichterin.Neben den Briefen an die Schwester enthält der Band die wenigen überlieferten frühen Briefe an Jacob Picard und Walter Benjamin. Darüber hinaus werden in diesem Band die neu entdeckten Briefe und Postkarten an die Schauspielerin und Schriftstellerin Leni Steinberg erstmals veröffentlicht.Gertrud Kolmars Briefe sind nicht nur ein einzigartigeszeitgeschichtliches, autobiographisches und das eigene dichterische Werk reflektierendes Dokument, sondern sie zeichnen sich auch durch ihre hohe literarische Qualität aus und können als zentraler Bestandteil des Werkes der Dichterin gelten.»Mit den Briefen ... rückt Gertrud Kolmar unter die großen Briefschreiber dieses Jahrhunderts. Wie ein literarisches Werk liest sich der erhaltene Rest ihrer Korrespondenz«Thomas Rietzschel, FAZ
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Diese Ausgabe der Briefe Gertrud Kolmars - u.a. an ihren Cousin Walter Benjamin, den Dichter Jacob Picard und ihre Schwester Hilde Wenzel-Chodziesner - enthält einige Weiterungen zur Ausgabe von 1997, schreibt Rezensentin Beatrice Eichmann-Leutenegger und zählt auf: Familienstammbaum, erweitertes Namensregister, Biografieabriss und drei Briefe von 1937 an die Schriftstellerin und Schauspielerin Leni Steinberg, die damals schon nach Amerika emigriert war. Im dritten Brief antwortet Kolmar auf einen Kommentar Steinbergs zu ihren Gedichten. Im zweiten Brief lotet sie vorsichtig eigene Möglichkeiten einer Auswanderung aus, so die Rezensentin. Doch dann entschloss sie sich offenbar ihres Vaters wegen zu bleiben. Für beide endete der Weg im Konzentrationslager. Gertrud starb in Auschwitz, ihr Vater in Theresienstadt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Texte, in denen mehr zwischen den Zeilen verborgen wäre, in denen das Ungesagte größere Schwerkraft entwickeln würde, sind kaum vorstellbar.« (Wolfgang Schneider, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.01.2015) »Ich kann diese Briefe nur empfehlen, man muss sie gelesen haben.« (Carola Wiemers, Deutschlandradio Kultur, 06.06.2014)







