Die jüdische Literaturwissenschaftlerin und Philosophin Käte Hamburger las 1930 Thomas Manns "Zauberberg". Damit begann eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Thomas Manns Werken, die bis zu ihrem Tod im Jahre 1992 anhielt. Diese kommentierte Briefausgabe vermittelt nun erstmals neben den philologischen Aspekten einen Eindruck von den äußerst schwierigen Zeitumständen, unter denen die beiden Exilanten - Thomas Mann überwiegend in Amerika, Käte Hamburger in Schweden - zu leiden hatten und davon, wie dem einen das Kunstschaffen, der anderen die Beschäftigung mit Kunst lebenswichtig wurde.…mehr
Die jüdische Literaturwissenschaftlerin und Philosophin Käte Hamburger las 1930 Thomas Manns "Zauberberg". Damit begann eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Thomas Manns Werken, die bis zu ihrem Tod im Jahre 1992 anhielt. Diese kommentierte Briefausgabe vermittelt nun erstmals neben den philologischen Aspekten einen Eindruck von den äußerst schwierigen Zeitumständen, unter denen die beiden Exilanten - Thomas Mann überwiegend in Amerika, Käte Hamburger in Schweden - zu leiden hatten und davon, wie dem einen das Kunstschaffen, der anderen die Beschäftigung mit Kunst lebenswichtig wurde. Sie erweitert das Bild, das wir von dieser Beziehung zwischen Schriftsteller und Wissenschaftlerin haben. Der nie schwindenden Bewunderung, die Käte Hamburger der künstlerischen Leistung Thomas Manns zollte, gesellte sich nach und nach ein kritischer Mut hinzu, der zeigt, dass trotz gemeinsamer humanistischer Gesinung und Leidenserfahrung im Exil Unterschiede zwischen der analytischen Aufklärerin und dem pflichtgemäßen Demokraten nicht zu leugnen sind.
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Autorenporträt
Thomas Mann, geb. 1875 in Lübeck, wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955. Thomas Mann zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns umfangreiches und vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Für seinen ersten großen Roman Die Buddenbrooks erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur.
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