Das siebenjährige Mädchen Sonnenblume wird während der Kulturrevolution mit ihrem Vater aufs Land verschickt. Ihr Vater, ein Künstler, soll dort in der Kaderschule Siebter Mai im sozialistischen Sinne umerzogen werden. Bei einem tragischen Unfall etrinkt er. Sonnenblume wird von der ärmsten Familie des Dorfes aufgenommen. In ihrem taubstummen Ziehbruder Bronze findet sie einen Freund.Dieses Märchen für Erwachsene stellt mit seiner schönen, langsamen Sprache, die vor dem Leser einen Bilderteppich aus dem ländlichen China der 1960er Jahre entrollt, ein Stück lokaler Zeitgeschichte dar, das auf bezaubernde Weise eingefangen wurde.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass es das Abgründige in der Kinderliteratur gibt, weiß Steffen Gnam spätestens seit der Lektüre von Cao Wenxuans Jugendbuch, das im chinesischen Original bereits 2005 erschienen ist. Es erzählt vom Stadtmädchen Sonnenblume und ihrer Freundschaft zu einem stummen dörflichen Wahlverwandten zur Zeit der Kulturrevolution. Für Gnam handelt es sich um einen poetischen, zugleich verstörenden Bilderbogen über den Gegensatz zwischen Stadt und Land, Kaderschule und Dorf und den Einbruch der Katastrophe (Brände, Hungersnöte) in den Alltag. Magisch nennt Gnam Wenxuans Bildlichkeit, die das Buch für ihn in ein konfuzianisches Märchen verzaubert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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