Im Mai mailt Hanna an ihre Schwägerin in Dublin: Komm, dein Bruder wird verrückt! Zwei Tage später landet Jetti Lenobel in Wien - und Robert ist verschwunden. Doch Jetti glaubt nicht daran, dass der Bruder verrückt geworden ist. Sie kennt ihre sehr ungewöhnliche jüdische Familie. In der ist immer mit allem zu rechnen. Dann kommt die Nachricht des Bruders: "Ich bitte dich, dass Du mit niemandem darüber sprichst!!! Ich will es so. Ich bin in Israel, dem Land der Väter. Aber an die Väter denke ich nicht."In den merkwürdigen, verschlungenen Lebensläufen der Geschwister Jetti und Robert, seiner Frau, ihrer Kinder und Freunde, erzählt Köhlmeier packend von dem, was jeder sein Leben lang mit sich trägt.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Am Rande einer Begegnung mit dem Schriftsteller Michael Köhlmeier kommt Marie Schmidt auch auf dessen jüngstes Buch zu sprechen, seinen Roman "Bruder und Schwester Lenobel". Die beiden kamen schon kurz vor in früheren Büchern Köhlmeiers, lesen wir. Jetzt sind beide in ihren Fünfzigern, der Bruder, Robert, ist verschwunden und seine Frau ruft seine Schwester, die schöne und kluge Jetti zu Hilfe. Als vierte Hauptfigur kommt noch Roberts Freund Sebastian Lukasser ins Spiel. Zwischen den Kapiteln immer wieder Märchen, die laut Köhlmeier "musikalisch" das nächste Kapitel einleiten sollen. Auch das Böse scheint dabei eine Rolle zu spielen. Aber eigentlich lässt sich die Handlung nicht recht zusammenfassen, meint Schmidt. Worauf es hier ankomme, sei die Entwicklung der miteinander verstrickten Figuren. Wie gut dem Autor das gelingt, verrät Schmidt nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Micheal Köhlmeiers Prosa folgt keinem naiven Realismus, sondern vielmehr jongliert er er mit den unterschiedlichen Erzählinstanzen. Dadurch wird der Blick auf archetypische Verhaltensmuster, die von Urformen der Angst getrieben sind, gelenkt. Vor allem aber macht der Schriftsteller kenntlich, dass erst im Erzählen von Geschichten der Mensch zu sich kommt ... Ein herausragend erzählter Roman." Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.18 "Wenn alles im Leben stimmt, kommt die Krise und mit ihr die Frage, wer man ist. Ab da wird es richtig interessant." Iris Radisch, Die Zeit, 22.11.18 "Ein fulminantes und sprachmächtiges Porträt der Seelenabgründe, Liebesverluste und Träume der Generation gebildeter Babyboomer." Zeit Literatur, 41/2018 "Der Roman zeigt Michael Köhlmeiers Freude am Fabulieren und Philosophieren, die er kombiniert mit den spannenden Fragen nach Liebe und Schuld, Vergangenheit und Zukunft und der dauerhaften Sehnsucht nach dem Seelenverwandten. Existentielle Themen, die - so klug und leicht erzählt - stets aktuell und fesselnd sind." Barbara Geschwinde, WDR3, 10.09.18 "Der begnadete Kulturerklärer Michael Kölhmeier bohrt sich in die Tiefen der verkümmerten Babyboomer-Seelen ... So entfaltet sich in diesem Roman vor unseren Augen eine Landschaft des Inneren, die zerklüftet ist von der Geschichte des 20. Jahrhunderts, von Erlösungssehnsüchten und Trennungen - in einer erzählerischen Meisterschaft, die ihresgleichen sucht." Iris Radisch, Die Zeit, 06.09.18 "Ein intensives Kammerspiel zweier Frauen: zur Eifersucht verurteilt und zur Solidarität verdammt." Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 05.09.18 "Köhlmeier ist ein Meister darin, den Menschen mit all seinen Süchten und Sehnsüchten zu beschreiben ... Er versteht es wie nur wenige andere, zwischenmenschliche Beziehungen zu analysieren." Martin Maria Schwarz, HR 2 Kultur, 24.08. "Michael Köhlmeier hat erneut ein grandioses Familienepos geschaffen ... Jeder Umweg, jede neue Figur lädt zum Verweilen ein ... Man will bleiben, so lange wie möglich." Stefanie Panzenböck, Falter, 22.08.18 "Die seltsame Ménage-à-trois, die Köhlmeier leichthändig vor uns ausbreitet, hat das Zeug zum Kammerspiel mit Tendenz zum Roadmovie." Susanne Schaber, Die Presse, 04.08.18








