Das Buch der Erinnerung enhält ca. 31.400 Namen der zwischen 1941 und 1945 ins Baltikum -- nach Riga, Kowno und Reval -- verschleppten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden. Die Namen, mit Angabe des Geburtsnamens, -datums und -orts, der letzten Adresse und des letzten Lebenzeichens oder des Todesdatums, sind nach den aus den verschiedenen Städten abgegangenen Transporten aufgeführt. Jedem Transport ist ein deutsch- und englischsprachiger Text mit der Beschreibung der jeweiligen örtlichen Situation der jüdischen Bevölkerung vorangestellt. Soweit es die noch existierenden Materialien der einzelnen Gedenkstätten zuließen, sind auch die Wege der einzelnen Menschen nachvollzogen. In einem zweisprachigen Einleitungsteil gibt Wolfgang Scheffler einen Überblick über das Schicksal der Deportierten im Rigaer Ghetto, in Jungfernhof, Salaspils und den vielen Zwangsarbeitsstätten und Konzentrationslagern.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ulrich Raulff sieht das vorliegende Werk mehr als Denkmal denn als herkömmliches "Lesebuch", erinnert es ihn doch an Mahnmale wie das von Thiepval oder das Vietnam Memorial, mehr aber noch an die riesige Namenstafel im ersten, von Helmut Kohl gekippten Entwurf für das Holocaustmahnmal in Berlin. Zwischen November 1941 und Oktober 1942 gab es rund 30 Deportationszüge aus dem Reichsgebiet nach Lettland. Eine verschwindend geringe Zahl der Insassen überlebte die Zeit des Nationalsozialismus. Den Opfern ist dieses Buch gewidmet. Mittels auf vier Zeilen gekürzter Biografien wird das Leben von 31.370 Deportierten vor dem Abtransport beschrieben, soweit die Namen noch herauszufinden waren. Der Rest steht in den Ankunfts- und Abfahrdaten der Züge und den Berichten von Historikern, welche die Vierzeiler umrahmen. Durch eine aufwändige historische Recherche bewahren die beiden Bände die Erinnerung an die Toten, indem sie ihre Namen nennen, schließt der Raulff seine Rezension.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"...das 'Buch der Erinnerung' [ist] nicht nur wichtig als gedrucktes Mahnmal für die Opfer, sondern auch ein Markstein der Holocaust-Forschung." (Die Welt, Berlin, 31.3.2003) "Die Geleitworte unterstreichen die herausragende Bedeutung des nunmehr vorliegenden Standardwerkes zum Schicksal der deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden, denen zuerst das Recht, dann die Heimat und zuletzt das Leben geraubt worden ist." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 241, 17.10.2003) "... ist das "Buch der Erinnerung" ein fundiertes Nachschlagewerk, das nicht nur aufgrund seiner Zweisprachigkeit (Deutsch/Englisch) auch international einen herausragenden Platz in der wissenschaftlichen Forschung einnehmen wird." (Humanities, Berlin, 13. Februar 2004) "Dieses sehr gründlich gearbeitete und sehr präzise Werk erweitert nicht nur den aktuellen Kenntnisstand, es schafft auch ein wichtiges und gewichtiges Mahnmal der Erinnerung. Seine Bedeutung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden!". (Auskunft, Hamburg, Nr. 273, September 2004) "Das 'Buch der Erinnerung' dürfte zu einem Standardwerk werden und gleichzeitig der Lokal- und Regionalforschung zur Verfolgung der Juden unter der NS-Diktatur neue Impulse geben." (Jahrbuch f. die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Potsdam, 2004) "...ein international nutzbares, fundiertes Nachschlagewerk" (Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Berlin, Nr. 12, 2005)







