Die funkelnde Formel einer »Neuen Bürgerlichkeit« sorgt seit Jahren für Aufsehen. Neu an dieser forcierten Thematisierung von Bürgerlichkeit und Bürgertum ist, dass sie in der Berliner Republik alle intellektuellen Generationen und Milieus umfasst und gleichermaßen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft als Debatte vorangetrieben wird. Was für ein Potential für die Analyse und Orientierung moderner Lebensformen steckt im Streit um die »Rückkehr der Bürgerlichkeit«? Kann - und soll - es im 21. Jahrhundert überhaupt noch ein Bürgertum als Träger einer »neuen Bürgerlichkeit« geben? Mit Beiträgen von: Clemens Albrecht, Karl Heinz Bohrer, Norbert Bolz, Heinz Bude, Andreas Fahrmeir, Joachim Fischer, Manuel Frey, Jens Hacke, Bernd Kauffmann, Hans-Peter Müller, Andreas Reckwitz, Karl-Siegbert Rehberg, Tilman Reitz.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Restlos überzeugt von diesem Sammelband zum Thema neue Bürgerlichkeit ist Thomas Thiel jedenfalls nicht. Obgleich er die Reflexionen der Autoren eigentlich recht gut gestreut findet und ihm die vielbeschworenen bürgerlichen Tugenden der Selbstverantwortung und Leistungsorientierung als wichtige Momente des bürgerlichen Wertekatalogs ausreichend beleuchtet erscheinen, hätte er sich die These von der frei schwebenden Bürgerlichkeit ohne Trägerschicht doch besser belegt gewünscht. Die empirischen Befunde, meint er, fallen doch allzu häufig hinter den normativen Anspruch zurück. So wird der Wille zur Bürgerlichkeit zwar gut dokumentiert, meint Thiel, zugleich jedoch sorge er auch für eine entsprechende Vorformung des Bürgers zum Erklärungsmuster.
© Perlentaucher Medien GmbH
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