Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Gottfried Knapp schwärmt von der Kino-Ästhetik der Bilder Jacques Tardis in diesem Band, der vier von dem Zeichner zu Graphic Novels verarbeitete Detektivgeschichten von Léo Malet beinhaltet. Die Handlung folgt dem Pariser Privatdetektiv Nestor Burma während und nach der Kriegszeit in die verschiedensten und oftmals schäbigen Ecken in Paris, erklärt Knapp. Besonders die erzählungsabrundenden Zeichnungen Tardis sind dem Rezensenten zufolge dabei sehr plastisch, filmisch gut rhythmisiert und durch das Spiel mit verschiedenen Größendimensionen spannend. Dagegen wird sogar das gezeichnete Alltägliche, beispielsweise der Regen, erfahrbarer als filmische Versuche solcher Wettersimulationen, schließt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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«Die Wiederbegegnung mit dem Pariser Privatdetektiv Nestor Burma in den vier Graphic Novels von Jacques Tardi lädt zu euphorischen Bemerkungen ein. Tardi hat die vier Detektivromane von Léo Malet nicht einfach nur mit Zeichnungen bebildert, er hat sie so in einen sinnlich erlebbaren Tiefenraum projiziert und dort in Bewegung versetzt, dass man sagen könnte: Er hat sie als Zeichner verfilmt. Nie sind sich Kino und Comic so nahe gekommen wie in diesen vier Nestor-Burma-Erzählungen, die jetzt erstmals auf Deutsch in einem Sammelband vereint sind.» - Gottfried Knapp, Süddeutsche Zeitung «Die Brutalität dieser Welt, in der auch die Stützen der Gesellschaft, der Anwalt, der Arzt, der Kommissar, Verbrecher sind, diese Brutalität entsteht nicht im Kontrast von Schwarz und Weiß, sondern zwischen Grau und noch mehr Grau. Seine Geschichten und die große Geschichte verschränken sich stets bei dem Comic-Zeichner Jacques Tardi. Von der Pariser Kommune, von der Gesellschaft des Fin de Siècle erzählt er und immer wieder vom Krieg, vom Ersten und vom Zweiten Weltkrieg. Selbst wenn die Story bloß ein Krimi von Léo Malet ist, unter Tardis Feder wird sie zu einem Spiegel des 20. Jahrhunderts.» - Max Bauer, SWR2