Einer der intellektuell aufregendsten Orte der alten Bundesrepublik war das 1981 gegr ndete Wissenschaftskolleg zu Berlin. Hier trafen deutsche und ausl ndische Wissenschaftler zu einem bis dahin einzigartigen Projekt zusammen. Uwe P rksen geh rte zu den Fellows des ersten Jahrgangs. Gest tzt auf sein Tagebuch, erz hlt er anekdotenreich von der illustren Runde am Berliner Halensee und portr tiert mit milder Ironie ihre Protagonisten, darunter Gershom Scholem, Ivan Illich, Jacob Taubes und Hartmut von Hentig. Eine flirrende Atmosph re. Die Zeit spielte mit. Westberlin lag damals als Insel, von einer Mauer umgeben, mitten in der DDR. P rksen holt die Jahre zur ck, in denen W rter wie "Elite" und "Exzellenz", die heute zu Fahnenw rtern geworden sind (und allerdings meistens nur "Geld" bedeuten), noch f r einen Skandal gut waren. Ein Blick in eine andere Welt. Da ist die herrlich schlagfertige Arroganz des Gr ndungsdirektors Peter Wapnewski, Scholem, Illich, Montinari, Lepenies werden liebevoll portr tiert, ebenso der gelegentlich irrlichternde Jacob Taubes. Es gibt Diskussionen und Kr che. Der Leser sp rt, dass die Zeit in der alten Villa in Grunewald auf jeden Fall eines war: intensiv.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sehr böse ist Rezensent Cord Riechelmann auf die Reminiszenzen des Sprachwissenschaftlers Uwe Pörksen an sein Jahr im Wissenschaftskolleg zu Berlin, das zufällig das Gründungsjahr des ehrwürdigen Instituts war, 1981, im tiefsten Westberlin. Riechelmann findet, dass Pörksen eigentlich ein Buch über die Intimfeinde Gerschom Scholem und Jacob Taubes hätte schreiben sollen - erster war Fellow am Institut, Taubes funkte von außen hinein. Aber das hat Pörksen nicht getan und wohl auch nicht vorgehabt, und so muss er sich von Riechelmann "aktive Verschleierung der wirklich wirkenden Kräfte" vorwerfen lassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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