Cave 72, eine kleine Bar in Brazzaville, ist ein beliebter Treffpunkt. Sie gehört Mâ Vouala, von allen Maman Nationale genannt. Ihre Bar ist im Lauf der Zeit zu einem Zufluchtsort für alle geworden, die gern bei einem Bier über Gott und die Welt, die Liebe und den alltäglichen Wahnsinn diskutieren. Auch Verdass, Ferdinand, Didi und Stephan, verschworene Freunde, treffen sich jeden Abend in der Cave.Eines Tages wird ein finsteres Komplott geschmiedet. Mit einem perfiden Plan gelingt es dem Regime, die nichtsahnenden jungen Männer und Maman Nationale terroristischer Umsturzpläne zu beschuldigen und zu verhaften. Doch es regt sich Widerstand, das Land gerät in Aufruhr.Bildreich, wortgewandt, ironisch gelingt Fann Attiki ein bitterböses Porträt eines korrupten, patriarchalischen Machtapparats, der für die gutausgebildete junge Generation keine Zukunftsmöglichkeiten offenhält.
"Ein amüsantes, bissiges Fresko des heutigen Kongo." (Télérama)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dieses Buch zeigt dem Rezensenten Hans Christoph Buch die ganze Vitalität afrikanischer Literatur, die es nach wie vor noch zu entdecken gilt. Es spielt in der Republik Kongo, beziehungsweise Kongo-Brazzaville, einem unter Militärdiktatur leidenden Staat, die drei Hauptfiguren heißen Ferdinand, Didi und Verdass, die nicht über Politik, sondern lieber über Literatur - unter anderem über Roland Barthes - diskutieren und zwar in einer Kneipe, die von einer Wirtin namens Maman National geführt wird. Ironischerweise geraten die drei gerade aufgrund ihres Desinteresses an Politik ins Zentrum einer Verschwörung, die von paranoiden Behörden ausgeht, ihnen wird die Beteiligung an einem Komplott vorgeworfen, das Ganze mündet schließlich in Hinrichtungen, aber auch in einem Volksaufstand. Im atemlosen Stil ist dieses tolle Buch geschrieben, meint Buch, der Vergleiche anstellt mit der lateinamerikanischen Literatur: Er hofft, dass der afrikanischen Literatur eine ähnliche Karriere bevorstehen könnte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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