Charles de Gaulle (1890 - 1970) vereinigte in seiner Persönlichkeit den historischen Helden und den machtbewußten Politiker. Mit seinen Widersprüchen spiegelt er die an Brüchen und Wendungen reiche Geschichte Frankreichs und Europas in seinem Jahrhundert wider.Aus bürgerlichem, patriotischem Milieu stammend, hatte er den nationalistischen Geist seiner Zeit verinnerlicht, der ihn als Berufssoldat zur Armee und durch die Feuer des Ersten Weltkrieges führte. Erfüllt von einem unbändigen Willen zur geschichtlichen Größe, litt er lange an den engen Grenzen, die ihm eine in den Bahnen der Routine erstarrte Gesellschaft auferlegte. Erst dem fast Fünfzigjährigen öffnete sich 1940 der Weg zu weltgeschichtlicher Bedeutung. als sein Land und alle scheinbar festgefügten Ordnungen im Ansturm der Panzer Hitlers zusammenbrachen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit viel ironischer Distanz bewertet der Rezensent mit dem Kürzel "uha" diese Biografie über Charles de Gaulle, obwohl er dem Autor Detailtreue und ein gewisses erzählerisches Talent attestiert. Befremdet ist er von Nicklas` Pathos, der Ausdruck finde in einem Vokabular, das "der längst überwundenene historischen Epoche angehört, als die großen Staatsmänner noch Geschichte machten." Dieser Stil finde seine Entsprechung in einer konservativen Betrachtungsweise geschichtlicher Vorgänge. Der Rezensent vermisst einen "politisch-soziologischen" Blick auf de Gaulles Lebenswerk, gesteht Nicklas aber dennoch zu, dass es ihm gelingt, eine "gewisse Distanz" zu dem Objekt seiner Forschung zu wahren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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