Zwei Jahrzehnte Wirtschaftsreformen haben China gründlicher verändert als die Kulturrevolution. Im Rausch der Modernisierung werden über Nacht Kulturdenkmäler, traditionelle Hofhäuser und manchmal ganze Stadtteile eingerissen. Das alte China gibt es nur noch in Nischen: In einst kaiserlichen Städten wie Pingyao, die von den Modernisierern vergessen wurde. In den verlassenen Bauerndörfern von Anhui, den kargen Wohnhöhlen am Gelben Fluss und den Hinterhofgassen der Hauptstadt. STERN-Fotograf Michael Wolf und Autor Harald Maass zeigen nicht nur das alte China. Sie führen den Leser zu den Menschen, in eine unbekannte Welt aus Traditionen und Ästhetik. Zu einer Jahrtausende alten Kultur, die an den schwierigen Aufbruch in die Moderne wagt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
China - nicht nur ein Land der Widersprüche, zerrissen zwischen Tradition und Moderne, sondern vor allem ein "Land der klugen Widersprüche", schwärmt "zri". Anlass zur Begeisterung gibt dieser Band über "China im Wandel", welchen in schöner Ergänzung die Fotografien des Stern-Reporters Michael Wolf und die Reportagen des Korrespondenten der Frankfurter Rundschau, Harald Maass, dokumentieren. "zri" sieht in diesem Band kein geschöntes China ins Bild gerückt; viel wurde mutwillig zerstört, und erst allmählich entdeckten die Chinesen, berichtet "zri", dass es sich lohnt, die historische Bausubstanz zu erhalten. Aber es sei auch kein dämonisiertes China, sondern mehr ein "pralles Reich der Geschichten, Mythen und Riten", erzählt "zri" begeistert, das in die Welt der Garküchen, Nudelfabriken, Reisfelder und unter die chinesischen Rapper führe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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