Eine Reise zu den Menschen und Orten, die die Welt des Kletterns bestimmen.Alpines wie sportliches Klettern begeistert immer mehr junge Menschen und ist in den letzten Jahren zu einem globalen Phänomen geworden. Mit atemberaubenden Bildern und Geschichten gibt Cliffhanger einen umfassenden Eindruck dieser Leidenschaft - vom Sport bis zum Lebensgefühl, draußen in der Natur zu kampieren. Dabei stellt das Buch nicht nur besondere Orte vor, sondern begleitet die Menschen an der Wand, die diesen Sport so faszinierend machen. Ob erfahrener Kletterer oder Einsteiger, hier beginnen schon beim Durchblättern die Hände zu schwitzen und das Herz zu rasen.
Rezensentin Tanja Rest kommt ins Schwelgen über die Möglichkeit des Unmöglichen mit Julie Ellisons Bild- und Textband zum Klettersport. Die Besessenheit der porträtierten Kletterer entgeht Rest nicht, aber eben auch nicht ihre Inspiration. Ob am japanischen Mount Hiei oder am Waldkopf bei Sackdilling - Rest spürt den Wahnsinn wie das Mythische, den Spirit. Auch wenn der Band mit seiner fachterminologischen Propädeutik, seinem Equipment-Abc und der Vorstellung der Kletterspots und Athleten vielleicht etwas zu viel will, wie Rest ahnt, gerade im Lockdown lässt sich damit trefflich träumen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Und damit wären wir bei der "neuen Lust am Klettern", wie der Untertitel des Buches "Cliffhanger" lautet. Das spektakulär bebilderte Buch der Amerikanerin Julie Ellison widmet sich dieser Entwicklung und zeigt, wie sich die Kletterszene in den vergangenen Jahren verändert hat. Der Fokus liegt daher nicht nur auf hohen Bergen und wie sie zu bezwingen sind, sondern mehr auf dem "Bouldern", einer Spielart des Kletterns ohne Sicherung und nur bis zu einer Höhe, aus der man noch abspringen kann. Ellison reiste dafür um die ganze Welt: nach Fontainebleau in Frankreich, nach Rocklands in Südafrika und nach Bishop in den USA, nach Mexiko, in den Oman - und nach Deutschland. Aber nicht in die Alpen, sondern ins Frankenjura, um die eigentümliche Sportkletter-Szene dort zu beschreiben. Die überhängenden Sandsteinfelsen sind gerade mal 25 Meter hoch. Aber sie haben ganz eigene Techniken und Kletterer wie Kurt Albert, Wolfgang Güllich und Alexander Megos (unser Bild) hervorgebracht. Dem jungen Deutschen widmet Ellison sogar ein eigenes Porträt in ihrem Buch. Klettern, das geht aus diesem und auch aus vielen anderen von Ellisons Texten hervor, ist für sie selbst und all jene, die sie trifft, nicht nur ein Sport, sondern ein Lebensstil. Ein Lebensstil, der sich auch jenseits der Berge ausleben lässt.
asl.
Julie Ellison: Cliffhanger - Die neue Lust am Klettern, Gestalten 2020, 256 Seiten, Hardcover, 39,90 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Tanja Rest kommt ins Schwelgen über die Möglichkeit des Unmöglichen mit Julie Ellisons Bild- und Textband zum Klettersport. Die Besessenheit der porträtierten Kletterer entgeht Rest nicht, aber eben auch nicht ihre Inspiration. Ob am japanischen Mount Hiei oder am Waldkopf bei Sackdilling - Rest spürt den Wahnsinn wie das Mythische, den Spirit. Auch wenn der Band mit seiner fachterminologischen Propädeutik, seinem Equipment-Abc und der Vorstellung der Kletterspots und Athleten vielleicht etwas zu viel will, wie Rest ahnt, gerade im Lockdown lässt sich damit trefflich träumen.
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