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Köln ist für seinen "Klüngel" nicht erst seit der neuesten Affäre um die SPD und die Müllverbrennungsanlage berühmt. Werner Rügemer zeigt das ganze Spektrum der "legalisierten Korruption". Seine Liste Prominenter, die in das "Filz"-Geschäft verwickelt sind, reicht bis in die Gegenwart. Der "Kölner Klüngel" ist eine folkloristische Verharmlosung einer systemischen Erscheinung - Korruption in der deutschen Kommune.

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Produktbeschreibung
Köln ist für seinen "Klüngel" nicht erst seit der neuesten Affäre um die SPD und die Müllverbrennungsanlage berühmt.
Werner Rügemer zeigt das ganze Spektrum der "legalisierten Korruption". Seine Liste Prominenter, die in das "Filz"-Geschäft verwickelt sind, reicht bis in die Gegenwart. Der "Kölner Klüngel" ist eine folkloristische Verharmlosung einer systemischen Erscheinung - Korruption in der deutschen Kommune.
Autorenporträt
Werner Rügemer, geboren 1941, Philosoph und Publizist, Mitglied von Transparency International (TI), Business Crime Control (BCC) und des Deutschen Schriftstellerverbandes (DVS). Rundfunk- und Fernsehsendungen.
Rezensionen
Rheinische Frohnaturen
Mit Colonia Corrupta ist Köln gemeint, das seinen Namen aus der römischen Colonia Claudia Ara Agrippinensum herleitet. Aber, so der Autor, es könnte auch jede andere deutsche Stadt so tituliert werden, "die von global operierenden Großinvestoren belagert und mit Hilfe von Politikern und öffentlichen Bediensteten kolonisiert wird". Erwischt beim Mauscheln wurde im März dieses Jahres die Führungsspitze der Kölner SPD, weil beim Bau der Müllverbrennungsanlage seit 1994 Schmiergelder geflossen waren.
Müllofen-Skandal
Das Buch ist eine Sammlung von Artikeln, die sich über einen Zeitraum von zehn Jahren kritisch mit Politik, Wirtschaft, Publizistik und ihren Verflechtungen in der Metropole rheinischen Frohsinns befassen. Und da sei der Skandal um den Müllofen nur das jüngste Beispiel für Korruption, Filz und moralische Verdorbenheit. So reibt sich der Verfasser an einigen Prominenten, darunter ein langjähriger Oberbürgermeister, ein ehemaliger Regierungspräsident, ein Verleger, ein bekannter Industrieller, der einstige Schatzmeister einer Volkspartei, Investoren und Initiatoren. Finanziell anfällig sind und waren offensichtlich viele in Köln.
Adenauers schwarze Kassen
Das habe sich schon gezeigt, als Konrad Adenauer Oberbürgermeister am Rhein war (1917-1933), so schreibt Werner Rügemer mit Verweis auf Dokumente in Archiven in Köln und Berlin. Der konservative Zentrumspolitiker legte schwarze Kassen an, aus denen er sich, seine Familie und Freunde bediente, ließ sich, obwohl er im eigenen Haus wohnte, jährlich 43.000 Mark Wohngeld zahlen und war am Insiderhandel mit Glanzstoff-Aktien in Millionen-Höhe beteiligt. Adenauer wurde CDU-Vorsitzender und 1949 der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Erich Eggers kann das Buch des Publizisten Werner Rügemer über den "Kölner Klüngel" gar nicht genug loben. "Ausgezeichnet" habe der Autor die Hintergründe dieses Skandals recherchiert. Und was sich da auftut, so der Rezensent, hat mit dem eher "folkloristisch anmutenden" und "verharmlosenden" Begriff nichts mehr gemein. Rügemer nennt alle beim Namen, die an der "dubiosen Spendenpraxis" beteiligt waren und, lobt Eggers, er zeigt auch die spezifischen Interessen der in den Skandal verwickelten Akteure auf. Besonders gut gefallen hat Eggers dabei, dass der Autor sein Thema nicht theoretisch angeht, sondern sich ganz praktisch mit den Menschen auseinandersetzt, die in diesem komplexen und weitreichenden System von Politik und Korruption die Strippen gezogen haben. Gerade diese Konkretheit sei die Stärke dieses Buches, das Eggers allein schon zur exemplarischen Veranschaulichung von korruptem Verhalten für "überaus wichtig" hält.

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